Zum Kino:
Die am Caligariplatz liegende Brotfabrik ist ein traditionsreiches Kunst- und Kulturzentrum im Ortsteil Weißensee. In der ehemaligen Bäckerstube befinden sich eine Galerie, eine Bühne, ein Kino und eine Kneipe. Seit 1990 werden im BrotfabrikKino thematische Filmreihen und Präsentationen angeboten. Das relativ kleine Kino besticht durch sein engagiertes und unabhängiges Programm. Gerade die Förderung von jungen Filmemachern nahm in den letzten Jahren deutlich zu, was den Facettenreichtum des angebotenen Programms erweitert.
Zum Film:
Nach dem Fall der Mauer geschah in Prenzlauer Berg genau das, was man vor dem Fall der Mauer in Kreuzberg befürchtet hatte: Eine durchgreifende Gentrifizierung des Stadtteils samt einer nahezu vollständigen Verdrängung der bisherigen Bevölkerung. Der Unterschied: Während im Kreuzberg der Achtziger die drohende Umstrukturierung bekämpft wurde – teils sogar militant – vollzog sie sich im Prenzlauer Berg der Neunziger beinahe lautlos. Auch Günter Kottes 2001 entstandene Dokumentation über den „Lampion“ in der Knaackstraße ist ein eher leises, fast melancholisches Portrait dieser Kneipe und ihres Umfelds. Entstanden war die Gaststätte, indem Kottes Künstlerkollege Klaus Breuing sein Atelier zum Lokal, Treffpunkt, Schauplatz umfunktioniert hatte. Kotte zeigt und interviewt auch deren Besucher und Freunde wie Klaus Renft, Max Stock, Katja Lange-Müller, Jutta Voigt oder Armin Gröpler. Kurz darauf musste auch dieses (nahezu) letzte Refugium der alternativen Prenzlauer-Berg-Szene, die in der DDR entstanden war, im Zuge der fortschreitenden Gentrifizierung schließen.
Regie:
Günter Kotte
Tickets:
6,00 €
Weitere Informationen unter:
www.brotfabrik-berlin.de