Theater in Dresden

Das Herz eines Boxers

So. 22.10.17 16:00

Mit Oscar Hoppe und Dirk Neumann

Freikarten schon vergeben

Jojo ist ein echter 'Loser': Er hat für den Boss seiner Clique eine
Bewährungsstrafe wegen Diebstahls übernommen - und wird zum Dank von
allen als Idiot beschimpft. Auch sonst sieht es trübe für ihn aus: keine
Lehrstelle, keine Freundin, keine Hoffnung. Und jetzt wird er ins
Altersheim abkommandiert und muss Wände anstreichen. Jojo trifft auf
Leo, einen alten, ehemaligen Preisboxer, der stumpfsinnig herum sitzt
und "die Zähne nicht auseinander kriegt."

Jojo:
"Schönen
Tag, die Knackibrigade Schöner Wohnen soll aus der Butze hier wieder
eine menschliche Behausung machen. Glückwunsch, dass es ausgerechnet Sie
erwischt hat, lassen Sie die Korken knallen, die nächste Kolonne kommt
frühestens in hundert Jahren, und wer weiß, ob wir das noch erleben,
was? (Er stellt die Sachen ab) Also, die nächsten Tage wird es hier
etwas unruhig. Da hilft nur eins, Ruhe bewahren, keine Panik, die
Pantoffeln und die Strickweste bleiben sauber. Sie werden gleich in
hübsche Folie verpackt, ich hab sogar durchsichtige mitgebracht, damit
Sie mir fasziniert beim Streichen zusehen können. Kommt ja schließlich
nicht alle Tage vor, dass hier im Heim einer arbeitet, was? Das ging
jetzt nicht gegen deine Strohsterne aus der Basteltherapie, die machen
sicher auch jede Menge Mühe, vor allem wenn die Finger nicht mehr so
richtig mitwollen, was?"

Nach einer Weile beginnt Leo doch zu
reden und Jojo kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine verrückte
Freundschaft beginnt, die das Leben der beiden völlig verändert.

Leo:

"Was sollte ich denn tun. Ich hatte keinen Job, kein Geld, was hätte
ich denn machen sollen, von irgendwas musste ich ja leben. Ich hab in
Berlin geboxt, dann haben mich die Nazis rausgeschmissen, weil ich halt
auch sonst der rote Leo war. Dann bin ich nach Spanien, hab da geboxt,
dann war ich Soldat, dann haben mich die Faschisten wieder
rausgeschmissen. Ich war in Russland, dann wollten uns die Faschisten
wieder rausschmeißen, nun, war ich halt wieder Soldat. Dann war Ruhe,
bin ich zum Zirkus, hab wieder geboxt. Das ist kein leichtes Leben, wenn
man ein friedlicher Mensch ist."

Der Autor:
Lutz
Hübner wurde 1964 in Heilbronn geboren. Nach einem Studium der
Germanistik, Philosophie und Soziologie in Münster begann er
1986
seine Ausbildung zum Schauspieler an der Hochschule des Saarlandes für
Musik und Theater in Saarbrücken - Engagements u.a. am Saarländischen
Staatstheater Saarbrücken und dem Badischen Staatstheater Karlsruhe.

Von 1990 bis 1996 arbeitete Hübner als Schauspieler und Regisseur am
Rheinischen Landestheater Neuss und dem Theater der Landeshauptstadt
Magdeburg. Seit 1996 ist er freiberuflicher Schriftsteller und Regisseur
in Berlin, wo er mit Frau und Kind lebt.
Lutz Hübner, bekannt für
sein umfangreiches und vielfältiges Stückerepertoire, wurde 1998 für
HERZ EINES BOXERS mit dem Deutschen Jugendtheaterpreis ausgezeichnet.
2005 wurde sein Stück HOTEL PARAISO zum Berliner Theatertreffen
eingeladen. Stücke wie GRETCHEN 89 ff., EHRENSACHE, BLÜTENTRÄUME oder
FRAU MÜLLER MUSS WEG machen Lutz Hübner seit Ende der Neunziger Jahre zu
einem der meistgespielten Gegenwartsdramatiker auf deutschen Bühnen.
2008 erhielt Hübner die Honorable Mention der ASSITEJ International. Im
Jahre 2009 wurde die Inszenierung seines Stückes GEISTERFAHRER durch das
Staatstheater Hannover, im Jahre 2011 die Inszenierung seines Stückes
DIE FIRMA DANKT durch das Staatsschauspiel Dresden zu den Mülheimer
Theatertagen eingeladen. Der Autorenpreis der ASSITEJ wurde Lutz Hübner
in 2011 verliehen. Seine Stücke sind in über ein Dutzend Sprachen
übersetzt worden und werden auf der ganzen Welt gespielt. Die meisten
Stücke entstehen in Zusammenarbeit mit Sarah Nemitz.


Tickets:
VVK 16,50 € | AK 18,00 €


Weitere Informationen unter:
www.hoftheater-dresden.de

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16.50 €

Veranstaltet durch

Hoftheater Dresden

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