Art House & Independent in Berlin

F.P. 1

Sa. 09.12.17 21:00

100 Jahre UFA

2 x 2 Freikarten

Science Fiction-Filme waren in den 1920er und 1930er Jahren eine
Spezialität der Ufa. Künstlerische Vision und technisches Vermögen
verschmolzen hier, um vor dem Auge des Betrachters eine Zukunft
entstehen zu lassen, die fremd war – und doch glaubwürdig. Die Ufa
unternahm diese Gradwanderung nur wenige Male, schuf dann aber stets
richtungweisende Filme wie Metropolis (1927), Die Frau im Mond (1929) und F.P. 1 antwortet nicht (1932). Sie alle enden in einer Katastrophe; sie alle wurden zu Klassikern des Sci Fi-Genres.


Um die enormen Kosten wieder einzuspielen, setzte die Ufa auf den
Weltmarkt und sagte den Großproduktionen aus Hollywood den Kampf an. In
der frühen Tonfilmzeit ging mit dieser Strategie die Herstellung von
Sprachversionsfilmen einher, weshalb von F.P. 1 antwortet nicht
neben einer deutschen und einer französischen auch eine
englischsprachige Version mit anderer Besetzung existiert. Darin spielt
Conrad Veidt anstelle von Hans Albers den wagemutigen Flieger, der eine
gigantische, mitten im Atlantik stehende Flugplattform retten soll – und
dabei in lebensgefährliche emotionale Turbulenzen gerät. Wie
unterschiedlich die Hauptdarsteller Albers und Veidt ihre Rolle
anlegten, beobachtete damals Wolfgang Koeppen: „Einen Streit mit einem
Rivalen spielt Albers schreiend, mit dem Fuß aufstampfend und einer
Brutalität in Stimme und Geste, die kurz vor dem Faustschlag liegt.
Veidt, der die englische Fassung spielt, begegnet seinem feindlichen
Partner mit einer Ironie, die scharf und überlegen von den Lippen
kommt.“ (Berliner Börsen-Courier, 30.9.1932).


So wichtig die Stars, so unbestreitbar nahm die sensationelle
Flugplattform selbst die Hauptrolle ein. Treffend bemerkte Siegfried
Kracauer: „Ein technischer Traum ist hier ins Dasein hineingerissen, ehe
er überhaupt zum Dasein gehört. Die Vollkommenheit der Illusion wird
noch durch fabelhafte Fliegeraufnahmen gesteigert. Sie vermitteln nicht
nur außerordentliche Naturbilder, sondern geben auch Perspektiven
wieder, deren Kühnheit die Phantasie mühelos zur schwimmenden Insel
hinleitet.“ (Frankfurter Zeitung, 28.12.1932).


Wie bald die Zukunftsvision von der Realität des transatlantischen Flugverkehrs eingeholt wurde, zeigt der Vorfilm F.P. 1 wird Wirklichkeit.
Mit einem Einführungsvortrag von Tobias Nagl (University of Western
Ontario, Kanada) über die Science Fiction-Filme der Ufa. (ps)


Regie:
F.P. 1 doesn’t answer, R: Karl Hartl, D 1933, DCP, englische Fassung
F.P. 1 wird Wirklichkeit, D 1934, R: Martin Rikli, 12‘ · 35mm


Darsteller:
Conrad Veidt, Jill Esmond, Leslie Fenton, Donald Calthrop


Tickets:
5,00 €


Weitere Informationen unter:
www.dhm.de

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Deutsches Historisches Museum (Kino). © liegen bei den Urhebern.

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