Skaramuz, der Narr drängt an die Macht. Er vertreibt Apoll vom Thron und übernimmt die Regierungsgeschäfte. „Die Regierung ist nun in der schönsten Verfassung. Bescheidenheit ist mein vorzüglichster Fehler, den ich mir noch ganz abgewöhnen muss. Manchmal schwindelt mir, wenn ich meine eigene Größe ermesse.” So lobt er sich selbst und ignoriert, welche Auswirkungen sein Handeln hat, bis sich eine Revolte der Enttäuschten und Beleidigten anbahnt.
In einer turbulenten Komödie mischt Ludwig Tieck virtuos Theaterstile und Sprachformen. Wie in einer Zeitreise lässt er Figuren der unterschiedlichen Genres auftreten: aus dem griechischen Theater, der Commedia dellʼarte, dem realistischen Drama, dem bürgerlichen Rührstück und der Groteske. Außerdem treten auf der Theaterdirektor, der Autor und der Maschinist.
Auch Zuschauer spielen mit. Sie kommentieren laut, greifen ein, wenn Langeweile droht und klatschen begeistert bei überraschenden Wendungen.
Mit Worten Musik zu machen, sie klingen zu lassen und nicht nur für Information und intellektuelles Verständnis zu verwenden, sondern poetische Bilder zu schaffen, die den tieferen Sinn enthüllen, war Tiecks Anliegen.
So beginnt das Schauspiel mit einer gesprochenen Symphonie, danach folgt - wie es sich für eine verkehrte Welt gehört - der Epilog, bevor die Turbulenzen auf der Bühne ihren Lauf nehmen.
Mitwirkende:
Regie und Bearbeitung: Anemone Poland
Es spielt das Ensemble des theaterforum kreuzberg
Tickets:
18,00 € | erm. 10,00 €
Weitere Informationen unter:
www.tfk-berlin.de
Tel. 030 / 700 71 710