Frankfurter Feldbahnmuseum
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Am Römerhof 15f

60486 Frankfurt am Main

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Beschreibung

Feldbahnen sind ein schmalspuriges schienengebundenes Transportsystem. Gleisanlagen können schnell, flexibel und ohne hohen technischen Aufwand verlegt werden. In der Regel werden Feldbahnen ohne aufwendige Kunstbauten wie Brücken oder Tunnels errichtet. Die Spurweite der Feldbahn beträgt häufig 600 Millimeter, die Normalspur der Staats- und Privatbahnen beträgt im Vergleich dazu 1435 Millimeter. Die kompakten Abmessungen der Lokomotiven und Wagen machten einen vielseitigen Einsatz, zum Teil auch unter schwierigen Bedingungen, möglich. Feldbahnen übernahmen einst innerbetriebliche Transportaufgaben in Kiesgruben, Steinbrüchen, in der stationären Industrie sowie in der Bauwirtschaft. Häufig wurden Feldbahnen auch zum Materialtransport zwischen Werksanlagen und einer nahe gelegenen Verladestation eingesetzt.

Bereits vor mehr als 500 Jahren wurden im Bergbau spurgeführte Förderwagen entwickelt. Diese Entwicklung kann sowohl als Ursprung der Feldbahnen als auch als Ursprung der modernen Eisenbahntechnik angesehen werden. Der Aufschwung der Feldbahnen fand weltweit Ende des 19. Jahrhunderts in der Phase der Hochindustrialisierung statt. In der Landwirtschaft setzte man Feldbahnen als Transportmittel ein, gesteigerte Transportkapazitäten und kürzere Transportzeiten wurden dadurch erreicht.

Der französische Ingenieur Paul Armand Decauville (1846-1922) entwickelte leicht zu verlegende Feldbahngleise und sammelte damit erste Erfahrungen beim Transport von Zuckerrüben. Er baute feste Strecken und schloss diese mit den leicht zu verlegenden, den so genannten fliegenden Gleisen, im Zuge des sich ständig ändernden Bedarfes auf den Feldern an. Auf der Weltausstellung 1878 in Paris wurde das Feldbahnsystem von Decauville mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Wiederum auf der Weltausstellung 1889 in Paris wurde das Feldbahnsystem zudem als modernes Personenbeförderungsmittel präsentiert. Die Bahn auf dem Ausstellungsgelände, rund um den Eifelturm, transportierte über 6 Millionen Besucher und etablierte das System von Decauville für einen weltweiten Einsatz. In Deutschland wurde das neuartige Transportsystem hauptsächlich von Arthur Koppel und Benno Orenstein mit großem Erfolg übernommen und weltweit vertrieben. Neben dem zivilen Einsatz entwickelte auch das Militär spezielle Lokomotiven und Wagen für den Transport von Material, Waffen und Soldaten. Nach den Kriegseinsätzen wurde das rollende Material häufig veräußert und für zivile Zwecke genutzt. Der Begriff „Feldbahn“ lässt sich wahrscheinlich aus eben diesen Einsätzen in der Landwirtschaft und dem Militär ableiten.

 

Erfahrungsberichte zu diesem Veranstaltungsort

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Conny50

Geschrieben von Conny50

am Di. 18.10.22 20:42

Das Frankfurter Feldbahn Museum zeigt liebevoll restaurierte Lokomotiven und Waggons. Mit einem kleinem Zug konnte man ein Stück durch den Rebstockpark fahren. Das Museum ist ein sehr schöner und interessanter Ausflug für Groß und Klein. Die Parkmöglichkeiten sind zur Zeit leider sehr eingeschränkt.

Mimi67

Geschrieben von Mimi67

am Mo. 18.07.22 10:14

Museen in Frankfurt am Main

Sommer-Fahrtag
So. 17.07.22 11:00

Eine Fahrt in den historischen Zügen

Das Feldbahnmuseum liegt etwas Abseits des Großstadttrubels, ist aber trotzdem gut zu erreichen. Das Auto lässt man am besten Zuhause, Parkplätze gibt es dort kaum. Die Vereinsmitglieder haben mit dem Museum ein wirkliches Schätzchen dort entstehen lassen.