Vorträge & Diskussionen in Berlin

Kampf um Taiwan:

Di. 30.04.24 19:00

Konfliktreiche Geschichts- und Identitätspolitik

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In der letzten Zeit ist Taiwan in das Zentrum der geo-politischen 
Auseinandersetzungen zwischen den USA und der Volksrepublik China 
gerückt. Innenpolitisch spielen zwischen den Parteien sowie mit der 
Regierung der Volksrepublik China Konflikte um Identität und die Interpretation 
der Geschichte eine wichtige Rolle. In Taiwan ist besonders der Umgang 
mit dem Erbe der Diktatur durch die Guomindang (1945-1991) hochumstritten. 
Lange präsentierte die Guomindang Taiwan als das bessere China, in dem 
chinesische traditionelle Hochkultur und Sprache weiter gepflegt 
werden würden - im Gegensatz zum kommunistischen Festland. Das Umfeld der 
regierende Demokratischen Fortschrittpartei propagiert heute hingegen das
Geschichtsbild eines selbstständigen Taiwans, in dem China in eine 
historische Reihe mit anderen temporären ausländischen Invasoren gestellt wird. Der Ursprung Taiwans wird bei den UreinwohnerInnen gesucht, die zum 
Ausgangspunkt eines multi-kulturellen Selbstbildes gemacht werden. Während die japanische Kolonialherrschaft (1895-1945) eher wohlwollend behandelt 
wird, ließ die Regierung viele Museen errichten, um den „weißen 
Terror“ und die Menschrechtsverletzungen der Guomindang-Diktatur zu 
dokumentierten. Zugleich gibt es noch historische Monumente aus 
dieser Zeit, wie etwa die Gedächtnishallen für den Diktator Chiang Kai-shek und den Staatsgründer der Chinesischen Republik Sun Yat-Sen. Selbst an diesen Orten werden Ausstellungen für die Opfer der Diktatur integriert.


Felix Wemheuer analysiert kritisch, u.a. anhand seiner 
Recherche in Museen und Universitäten, die kontroverse 
Erinnerungslandschaft auf Taiwan und den Konflikt mit China.

Felix Wemheuer ist Professor für Moderne China-Studien an 
der Universität Köln. Zu seinen Veröffentlichungen gehören „Social 
History of Maoist China“, „Marx und der globale Süden“, „Chinas große Umwälzung“ sowie eine Biografie von Mao Zedong. Er studierte „Geschichte
der KPCh“ an der Volksuniversität in Beijing (2000-2002), war 
Gastwissenschaftler an der Harvard Universität (2008-2010), Fudan 
Universität in Shanghai (2018, 2023) und an der Academia Sinica in 
Taibei (2023). Seine neusten Veröffentlichungen sind „Die Zukunft mit 
China denken“ (herausgeben mit Daniel Fuchs u.a.). 


Kosten: 2 Euro


Wo?
Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin
Kopenhagener Str. 9
10437 Berlin


 

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Veranstaltet durch

Helle Panke

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Helle Panke. © liegen bei den Urhebern.

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