Rundgang: Queere Geschichte in und um den Tiergarten

Berlin war weltweit das erste Zentrum queerer Emanzipation. Hier wurde das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK) vor mehr als 125 Jahren gegründet, dieses setzte sich für die Entkriminalisierung der männlichen Homosexualität ein. Deren Vorsitzender, der jüdische Sozialist Dr. Magnus Hirschfeld, gründete ebenso das erste Institut für Sexualwissenschaft, dieses beschäftigte sich mit Themen, die wir heute als queer bezeichnen. Ebenso wurde sich für die Legalisierung der Abtreibung eingesetzt. Im Institut wohnten auch Mitglieder der KPD. Das Institut wurde 1933 von den Nazis verwüstet und die Bibliothek wurde zur Bücherverbrennung gebracht. Im Berlin der 1920er Jahre erlangten Lesben, Schwule und trans-Menschen große Freiräume. Die Nazis zerstörten diese Kultur. Etwa 5.000 schwule Männer sowie vereinzelt auch Lesben und Trans*personen wurden in Konzentrationslager verbracht, gequält und ermordet. Erst heutzutage hat Berlin wieder ein queeres Leben und eine Kultur, die an die queere Kultur von vor 100 Jahren heranreicht.

Mit Andreas Pretzel (Magnus-Hirschfeld Gesellschaft) schreiten wir die Orte und Denkmäler queeren Lebens ab und beleuchten Hintergründe. Er war an den Diskussionsprozessen zu diesen Erinnerungsstätten im Vorfeld beteiligt.

Den Rundgang moderiert Bodo Niendel.

Bei diesem Rundgang nutzen wir unsere Personenführungsanlage und müssen deswegen die Besucher*innenzahl begrenzen. Wir bitten deshalb um eine Anmeldung.

Kosten: 5 Euro

Wo?
Denkmal für die erste Homosexuelle Emanzipationsbewegung
Magnus-Hirschfeld-Ufer
10557 Berlin