Art House & Independent in Berlin

Old Oak

Mo. 18.12.23 19:00

Solidarischere Zeiten

Freikarten schon vergeben

Ken Loachs tief bewegendes Drama über Verlust, Angst, aber auch Solidarität, feierte dieses Jahr in Cannes seine umjubelte Premiere.


"THE OLD OAK beginnt mit Bildern, die an Deutschland 2015 erinnern. Einheimische eines britischen Küstenortes beschimpfen einen Reisebus, in dem syrische Frauen und Kinder sitzen. Einige Helfer*innen aus dem Ort sorgen dafür, dass die Neuankömmlinge sicher in die ihnen zugewiesenen Wohnungen kommen.
Einer von ihnen ist Thomas Joe Ballantyne genannt TJ, Besitzer von „The Old Oak“, dem letzten Pub eines ehemaligen Bergarbeiterdorfes in Durham. Am Abend lassen seine Stammgäste ihren Ressentiments freien Lauf und TJ schweigt dazu, schließlich kann er es sich nicht leisten, die letzten zahlenden Kunden auch noch zu verlieren.
Doch als er die junge Yara und über sie die syrischen Familien näher kennenlernt und sich entschließt, das Hinterzimmer der Bar als Begegnungsraum für gemeinsame Essen zur Verfügung zu stellen, gerät er in die Schusslinie.


Ken Loach und sein langjähriger Drehbuchautor Paul Laverty haben keinerlei Sympathie für den kurzsichtigen Rassismus der Einheimischen, sehr wohl aber Verständnis für deren prekäre Lage. Als Helferin Laura einem syrischen Mädchen ein Fahrrad mitbringt, fragt einer der Nachbarjungen, ob er auch eins bekommen kann. „Die bekommen alles nachgeworfen“, fügt er, bereits in der Rhetorik der Großen, an. In diese verfahrene Situation bringen die gemeinsamen Abendessen eine neue Dynamik, zumal sie die Dorfbewohner*innen an solidarischere Zeiten erinnern, als die Bergarbeiterfamilien fest zusammenhielten.


Loachs Analyse ist eindeutig: Ein neuer Zusammenhalt muss her, und er kann aus der Bevölkerung selbst kommen, die sich an ihre Klasse erinnert und sich solidarisiert. " indiekino


"Ein anrührendes, gleichermaßen kritisches wie unterhaltsames Drama, das für mehr Toleranz und Solidarität plädiert.
Realistisch spürt der Film den Lebensumständen der Figuren nach und schildert die Verbitterung der Einheimischen wie auch die Angst der Flüchtlinge in einem halbdokumentarisch-unaufgeregten Stil, der nichts beschönigt und nicht vom Wesentlichen ablenkt.
„The Old Oak“ ist das anrührende, aufrüttelnde Vermächtnis eines großen, sozial engagierten Regisseurs. Es sei denn, er dreht noch einen weiteren Film. - Sehenswert" filmdienst


"Nun liefert Loach mit „The Old Oak“ seinen nach eigener Aussage endgültig letzten Film – und ihm brennt offensichtlich auch mit inzwischen 86 Jahren noch etwas unter den Nägeln: Im Jahr 2016 in einer heruntergewirtschafteten ehemaligen Minenstadt im Norden Englands angesiedelt, stellt der „Bread And Roses“-Regisseur die Frage, wo denn zu Zeiten des Flüchtlingszustroms bloß jene Solidarität abgeblieben ist, die damals beim großen einjährigen Streik 1984/85 noch alle zu einer untrennbaren Einheit zusammengeschweißt hat?
Nach einer rund 60 Jahre umspannenden Karriere ist es dabei verständlich, dass sich Loach einen versöhnlichen Abschied von der Kinoleinwand wünscht." filmstarts.de

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Acud. © liegen bei den Urhebern. Foto: Wild Bunch Germany

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