Die preußischen Schlösser und Gärten laden zu lebendigen Zeitreisen durch die glanzvolle Epoche der Kurfürsten, Könige und Kaiser in den einstigen Residenzstädten Berlin und Potsdam ein. Als Zeugnisse einer vollendeten Architektur- und Gartenkunst präsentieren sie sich heute in einem Glanz, der jährlich Millionen deutsche und internationale Besucher begeistert. Es obliegt der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), diese Kunstwerke zu pflegen und der Öffentlichkeit auf vielfältige Weise zugänglich zu machen.
Neben ihrer Hauptresidenz Berlin ließen die Mitglieder der
Hohenzollern-Dynastie ab dem 17. Jahrhundert verschiedene Schloss- und
Gartenanlagen in der Umgebung sowie in der Havellandschaft bei Potsdam
errichten. Der Gartengestalter Peter Joseph Lenné fasste im 19.
Jahrhundert mehrere dieser Schloss und Gartenensembles zu einer
Parklandschaft zusammen. 1990 nahm die UNESCO dieses von Sanssouci
über den Neuen Garten und Sacrow bis zur Pfaueninsel und Glienicke in
Berlin reichende Gesamtkunstwerk in die Liste des Natur- und Kulturerbes
der Menschheit auf. Die Potsdam-Berliner Parklandschaft ist damit ein
Kulturerbe von internationalem Rang – und ein inspirierender Ort für
Kunst-, Architektur- und Gartenfreunde aus der ganzen Welt.
Neben ihrem künstlerischen Rang sind die Schlösser aber auch wichtige Orte der Geschichte. So fand beispielsweise die „Potsdamer Konferenz“ im Sommer 1945 in Schloss Cecilienhof statt, wo die Alliierten über das weitere Schicksal Deutschlands berieten. Schloss Schönhausen diente als Amtssitz des Präsidenten und Gästehaus der DDR, bevor hier im Zuge der Friedlichen Revolution 1989 der „Zentrale Runde Tisch“ tagte.
Die preußische Schlösser- und Gartenlandschaft besteht aus über 300 baulichen Anlagen und fast 800 ha Gartenanlagen. 37 Häuser sind der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich. In Potsdam zählen im Park Sanssouci das Schloss Sanssouci und das Neue Palais sowie das Orangerieschloss und Schloss Charlottenhof zu den wichtigsten Museumsschlössern. Im Neuen Garten sind es neben Schloss Cecilienhof das Belvedere auf dem Pfingstberg und im Schlossgarten Babelsberg das prächtige Kaiserschloss.
In Berlin laden Schloss und Garten Charlottenburg, Schloss und Garten Schönhausen, Schloss Glienicke und die Pfaueninsel sowie das Jagdschloss Grunewald zu ausgiebigen Besuchen ein. Die Schloss- und Gartenanlagen in Rheinsberg, Caputh, Königs Wusterhausen, Paretz und Oranienburg bieten daneben unvergessliche Ausflüge in zauberhafte Kulturlandschaften am Rande der Bundeshauptstadt Berlin.
Für die SPSG waren die vergangenen Jahre von umfangreichen
Wiederherstellungsarbeiten in den Schloss- und Gartenanlagen bestimmt.
Der großen Fachkompetenz der Mitarbeiter, vor allem aber der
finanziellen Unterstützung des Bundes und der Länder Brandenburg und
Berlin sowie den zahlreichen privaten Mäzenen ist es zu verdanken, dass
die Besucher die ganze Breite und den Reichtum der künstlerischen
Entwicklung in Brandenburg-Preußen wieder erleben können.
Ausstellung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
22. August bis 22. November 2015
Berlin, Schloss Charlottenburg, Theaterbau
Die Ausstellung
Vor 600 Jahren hat König Sigismund (1368–1437) auf dem Konzil von Konstanz Friedrich VI. von Hohenzollern (1397–1420) mit der Mark Brandenburg belehnt. Damit begann die Herrschaftsgeschichte der Hohenzollern, die bis 1918 die Geschicke des Kurfürstentums Brandenburg, des Königreichs Preußen und zuletzt des Deutschen Kaiserreichs bestimmten. Aus diesem Anlass zeigt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) vom 22. August bis zum 22. November 2015 die Ausstellung „FRAUENSACHE. Wie Brandenburg Preußen wurde“. Schirmherrin des Projekts ist Sophie Prinzessin von Preußen.
Die Ausstellung will die Geschichte Brandenburg-Preußens und
Deutschlands unter den Hohenzollern neu betrachten. Sie wird die
Perspektive um den wesentlichen Anteil jener Akteure erweitern, ohne die
der Aufstieg des Hohenzollernstaates nicht möglich gewesen wäre: die
Ehefrauen und Töchter der fürstlichen Herrscher.
Die SPSG hat in den vergangenen Jahren immer wieder die Bedeutung einzelner Königinnen in großen Ausstellungen thematisiert: Von „Sophie Charlotte und ihr Schloss“ im Jahr 1999 über die erste Würdigung für Elisabeth Christine 2009 im Schloss Schönhausen bis zum Jubiläumsjahr für Königin Luise 2010 konnte der Blick auf die preußische Geschichte bereits schlaglichtartig erweitert werden. Für das Gedenkjahr 2015 wird nun erstmals die wichtige, aber nur Wenigen bewusste Gesamtleistung der Hohenzollern-Frauen für die Geschichte Brandenburg-Preußens in den Mittelpunkt gerückt.
„FRAUENSACHE. Wie Brandenburg Preußen wurde“ ist eine kulturhistorische Ausstellung. Durch
den
innovativen Ansatz, die Geschichte der Hohenzollern mit dem Fokus auf
die weiblichen Mitglieder der Dynastie zu erzählen, will sie tradierte
Bilder aufbrechen und jene Persönlichkeiten vorstellen, deren große
Bedeutung für das kulturelle und politische Werden des Staates in der
Geschichtsschreibung lange vernachlässigt worden ist.
Eintritt:
14 / 10 Euro
Familienticket 30 Euro (2 Erwachsene und max. 4 Kinder)
Inkl. Audioguide (dt./engl.), Audioguide für Kinder ab 6 Jahren sowie Begleitheft (dt./engl.)