Sirks Weg ins Exil begann 1938 und gestaltete sich zunächst als
mühsam. Erst ab Mitte der 1940er Jahre konnte er wieder kontinuierlich
arbeiten. Sirk bewährte sich zunächst für wechselnde Auftraggeber, ab
1951 exklusiv für Universal als ein routinierter Studioregisseur. Die
größten Erfolge feierte er mit einer Serie abgründiger, stilisierter
Melodramen. Schon die Titel sprechen Bände: Magnificent Obsession (1954), All That Heaven Allows (1955), Written on the Wind (1956).
Den überlebensgroßen Gefühlen, die diese Filme darstellen und
evozieren, entsprechen überlebensgroße Bilder. In den 1950er Jahren
setzte Hollywood, von der Konkurrenz des Fernsehens herausgefordert,
vermehrt auf raumgreifende Breitbildverfahren (Cinemascope) und
prunkvoll schillernde Farbfotografie (Technicolor). Sirk gehört zu jenen
Regisseuren, die die neuen, glamouröseren Bilder am effektivsten und
eindringlichsten zu nutzen wussten.
Die Retrospektive All I Desire. Die Filme von Douglas Sirk, die
vom Hauptstadtkulturfonds gefördert wird, umfasst 38 Regiearbeiten sowie
drei weitere Filme, an denen Sirk in anderer Funktion mitgewirkt hat,
fast durchweg präsentiert als 35mm-Filmkopien. Außerdem zeigen wir drei
Arbeiten, die im Rahmen seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule für
Fernsehen und Film München entstanden sind sowie einen Dokumentarfilm
über Sirks Schaffen.