Theater und Orchester Heidelberg

Winter in Schwetzingen / Heidelberger Schlossfestspiele

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Erfahrungsberichte zu diesem Veranstalter

Woodburger

Geschrieben von Woodburger

am Mo. 06.05.19 20:36

Theater in Heidelberg

Meçhul Paşa – Die Geschichte einer verbotenen Zeitung
So. 05.05.19 18:00

Heidelberger Stückemarkt

Das Theaterstück gehörte zu einer kulturellen Veranstaltungsreihe mit dem Thema Türkei, und es ist ein Erlebnis, wenn man einmal in einer intellektuellen Universitätsstadt auch anspruchsvolles Programm erleben darf. Leider war es ohne Türkischkenntnisse schwierig, der Handlung zu folgen, da die deutschen Obertitel recht hoch über der Bühne hingen und optisch nicht gut zu lesen waren - so musste man sich entweder auf den Text oder auf das Bühnengeschehen konzentrieren. Aber das Thema war mehr als aktuell angesichts der aktuellen Geschehnisse in der Türkei. Am interessantesten fand ich daher die anschließende Frage- und Antwortstunde mit dem Regisseurteam, die wurde zumindest auch rudimentär ins Deutsche übersetzt. Auf jeden Fall merkte man den Beteiligten das Engagement zu diesem Thema an.

zoulwags

Geschrieben von zoulwags

am Di. 16.10.18 20:10

Theater in Heidelberg

Premiere: Justizmord des Jakob Mohr
Sa. 15.09.18 20:00

Von Eva Kot’átková

„Justizmord des Jakob Mohr“ ist ein „Theaterprojekt“ der bildende Künstlerin Eva Kotáková. Und Projekt trifft es. Kurz nach der Hälfte des Stückes tritt der (echte) Kurator der Sammlung Prinzhorn auf und bezeichnet das Stück als „performative Version“ einer Zeichnung Jakob Mohrs, die er im Folgenden aufschlüsselt. Jakob Mohr? Muss man den kennen? Nein. Mohr stammt aus Mannheim, zeigte schon als junger Mann allerlei Verhaltensauffälligkeiten und war in Kleinkriminalität, verwickelt, kam ins Gefängnis und wurde zunehmend geisteskrank, wobei er von der Vorstellung besessen war, er würde von einem Fern-Hypnotiseur mittels einer Maschine ferngesteuert. Dass sich heute noch jemand an Mohr erinnert, liegt daran, dass er irgendwann zu zeichnen begonnen hat, vermutlich auch, bewusst oder unbewusst, als Therapie. Das Stück geht auf eine der Zeichnungen zurück und zeigt Mohr vom Fern-Hypnotiseur gelenkt in einer Gerichtsverhandlung, bei der man nie so genau weiß, um welches Verbrechen es geht. Kafka lässt grüßen, und das nicht zu knapp. Der besondere Clou der Inszenierung ist es aber, dass nur die Hauptrollen mit professionellen Schauspielern besetzt sind. Die zahlreichen Statisten und kleineren Nebenrollen werden von ein paar Schauspielschülern, vor allem aber von „Personen mit Psychatrieerfahrung“ gespielt. Dazu kommt, dass sowohl die Geschworenen als auch die ersten beiden Zuschauerreihen, die auch auf der Zeichnung zu sehen sind, von Zuschauern „gespielt“ werden. Freiwillige wurden mit den guten Plätzen im Saal geködert, denn zwar musste man einen Papiermantel tragen (steif, warm und unbequem), hatte aber beste Sicht. Insgesamt entpuppte sich der Abend als ein echtes Theatererlebnis. Überbordende Ideen, außergewöhnliches Setting, Zusammenspiel von Profis und Laien, inklusive einer Mädchenbande in Cheerleader-Dress, die wunderbar schnattern konnte und den vorsitzenden Richter, einen polternden älteren Herren mit Louis-de-Funès-Cholerik auf amüsant Weise überforderte, und dem echten Kurator der Sammlung Prinzhorn, der als einziger auf der Bühne sympathisch nervös wirkt und für den die Beleuchtung kurzzeitig von unangenehmer Krankenhaus-Neonröhre auf warmes Saallicht geändert wurde. Dazu viele witzige Ideen, regionaler Bezug und dennoch inhaltliche Tiefe. Denn offensichtlich ging es hier auch um Identität, um die Frage, was Normalität ausmacht, darum, wie man und warum man aus der Bahn geworfen wird und wie man wieder in sie zurück findet. Auch die Frage nach der Rolle der Gesellschaft und wie sie mit Außenseitern umgeht, schwang da stets mit. Und trotzdem war es in erster Linie ein Theaterspaß. Die offensichtliche Pointe am Ende und die etwas schleppenden letzten 10 Minuten verzeihe ich dem Stück gerne, denn zuvor hat man einfach alles richtig gemacht und mir somit einen großartigen Theaterabend beschert.

tinizi

Geschrieben von tinizi

am Mo. 28.11.16 14:19

Führungen & Rundgänge in Heidelberg

In Deinem Pelz
So. 27.11.16 21:45

Schauspielprojekt

Zwar gab es bei der Übermittlung der Zeiten zwischen Twotickets und dem Veranstalter einen Kommuniktionsfehler, doch wurde schnell eine Lösung gefunden und wir konnten den Rundgang zur uns mitgeteilten Zeit antreten. Das historische Gefängnis "Fauler Pelz" wurde gekonnt genutzt, um eine einschüchternde Wirkung zu erzeugen, sodass man sich das Leben der Gefangenen und ihre Gedankenwelt vorstellen konnte. Das Konzept, jeweils nur für eine einzelne Person zu spielen, passt dazu wunderbar und ist erfrischend anders. Nicht umsonst war dieses Stück rasend schnell ausverkauft. Klare Empfehlung von mir!