Klappe II Eine Adelung Ulla Meinickes sie und ihre Tänzerin im Sturm an die Seite Goethes, des letzten Universalgenies zu stellen. Gefiel und triggerte auch ein zweites Mal.
Es war ein sehr kuzrweiliger Abend. Modern inszeniert und nie langweilig. Mit einer wundschönen Sprache. Leider mit wenig Besuchern, dafür mit einigen Teddybären auf den Zuschauersitzen.
Da der Werther eines der ganz wenigen Stücke von Goethe war, den ich im Deutschunterricht meiner Zuchtanstalt nicht lesen musste, wollte ich doch diese Bildungslücke endlich schließen. Nun war das Stück doch etwas an die heutige Zeit adaptiert - in der ganz alten Originalversion des Geheimrats war Werther ein Mann und keine Lesbe, und auch das Lied von der Tänzerin im Sturm hat es damals noch nicht gegeben. Den Satz "Albert ist ein braver Mensch, und ich bin so gut wie mit ihm verheiratet" musste auch Frau Werther am Ende akzeptieren, als Mann musste man ja schon immer alles akzeptieren. Die drei DarstellerInnen haben großartig und glaubwürdig gespielt. Und auch Rudi Carrell muss ich beipflichten: Goethe war gut. Mann, der konnte reimen.