Henny Herz hat eine tolle Stimme, setzt ihre Gitarre gekonnt ein und hat durchdachte und schön komponierte und arrangierte Songs dabei. Und einen Schlagzeuger, der sie dezent unterstützt und ab und an für ein paar wohltuende Synthie-Elemente sorgt. Von denen hätte ich gerne noch mehr gehabt, ebenso wie von den kurzen Krachausbrüchen, bei denen die E-Gitarre mal kurz zur Schrammelgitarre wurde. Nur kurz, denn die Nähe zum Pop-Jazz ist größer als die zum Grunge. Sowohl Henny Herz‘ Gesang als auch das Schlagzeug lassen einen gerade im zweiten Teil des Konzertes immer mal wieder an Norah Jones oder Katie Melua denken. Da wird‘s dann zur Geschmackssache, denn objektiv ist das toll, subjektiv aber nicht mein präferiertes Genre. Dennoch hat sich der virtuelle Gang in den schönen Münchner Kellerklub Milla auf jeden Fall gelohnt und so richtig live würde ich mir Henny Herz gerne auch noch mal ansehen.
Auch im Milla gibt es einen monatlichen Song Slam, der vom Bumillo moderiert wird. Auffallend war die hohe musikalische Qualität der Musiker. Da Coverversionen nicht erlaubt sind hört man manch eigenwillige interessante Komposition.
Ich kannte bis zur Veranstaltung nichts von Sebastian Studnitzky, wurde aber auf´s positivste überrascht. Besonders ist die Weichheit des Klanges, wenn er die Trompete spielt, fast haucht. Gerade Stücke wie Watergate begeisterten durch das Dance Floor-artige und den Drive, den das erstklassig besetzte Quartett, rein akustisch erzeugten. Studnitzky, gerne wieder und gerne im Milla. Chapeau.