Kultur- und Musikverein Dörnigheim e.V.

Veranstalterlogo

Erfahrungsberichte zu diesem Veranstalter

hyppoisbeautiful

Geschrieben von hyppoisbeautiful

am Mo. 09.03.20 19:58

Klassische Konzerte in Maintal

"Cello trifft Piano" Überraschungskonzert
Sa. 07.03.20 19:30

Improvisationen

Das Improvisationsduo hat mit einer reichen Vielfalt an Harmonien und Klangbildern durch ein reichhaltiges und lebendiges Konzert mit Programmmusik zur Italienischen Reise von Goethe geführt. In alle Stücke wurde gut verständlich eingeführt und besonders beeindruckt hat das Schreibmaschinetippen auf dem Cello und der musikalische Ätnaausbruch

nirei4

Geschrieben von nirei4

am So. 24.11.19 17:53

Jazz, Blues, Funk & Soul in Maintal

IKS Big Band mit Annika Klar
Sa. 23.11.19 20:00

Konzert Maintaler Musiktage

Die Bigband bringt genau den Sound, den man von einer solchen Zusammenstellung mit Rhytmusgruppe erwartet, auf eine sehr sehr professionelle Weise. Super Solisten, sehr gut gelaunte Musiker mit hervorragendem Arangement. Mit Annika Klar ein absolutes Highlight. Nicht zu vergessen der 5 stimmige Chor, der die Aragements vervollständigt. Ein sehr gelungener Abend und jederzeit zu empfehlen.

zoulwags

Geschrieben von zoulwags

am Sa. 27.10.18 10:30

Klassische Konzerte in Maintal

TAURIDA STATE SYMPHONY ORCHESTRA
Fr. 26.10.18 19:30

Orchesterkonzert mit zwei Solisten

Russische Künstlertruppen, die den Zusatz „State“ oder „National“ für ihren Namen wählen, sind mir an sich suspekt, und das Bürgerhaus Maintal-Bischofsheim ist auch nicht gerade als Musentempel mit feiner Akustik bekannt. Dennoch lockten mich Tschaikowsky und Rachmaninov, und so machte ich mich auf in unbekanntes Terrain. Der Saal ist, wie man ihn erwartet. Ein 80er-Jahre-Bau mit allen Vor- und Nachteilen. Hier wurde viel Geld verbaut und hübsch geklotzt. Obwohl, hübsch? Der Saal ist der übliche Mehrzwecksaal, der trotz seiner Größe dank Beton und eher getragenen Farben auf Wänden und Sitzmöbeln beklemmend wirkt. Die Bühne ist recht groß, für ein Symphonieorchester plus Flügel aber natürlich viel zu klein. Das Taurida State Symphony Orchestra spielte zwar schon im Jahr 1790 vor der Zarin, hat aber das Personal seitdem deutlich verjüngt. Die Anzahl atemberaubend gut aussehender russischer Frauen, die hier mit Streich- und Blasinstrumenten die Bühne betritt, ist enorm. Ironischerweise sind es dann aber im Verlauf des Programms nicht die beiden ruhigeren, emotionaleren Stücke, die zu Höhepunkten werden, sondern die fetzige Testosteron-Sinfonie Peter Tschaikowskys. Das liegt aber auch daran, dass dieses Stück vom Orchester allein ohne die beiden anwesenden „Starsolisten“ vorgetragen wird. Vier Sätze, von denen der erste sehr lang und in sich in diverse Tempi unterteilt ist, ein Mammutwerk, das den Tschaikowsky-Fan jubilieren lässt. Ausufernde Satzenden, perfekt eingesetzte Blechbläserdramaturgie (die Bläser verteilen sich auf das linke und rechte Ende der Bühne und spielen in mehreren Passagen kontrastierend) und effektive Schlagwerk-Effekte. Beim Beginn des letzten Satze lässt es einen Schlag, dass die ältere Dame neben mir auf ihrem Sitz gefühlte 50 cm in die Höhe hüpft. Hier muss man sagen, dass der mir als ungeeignet erschienene Raum im Gegenteil die Wuchtigkeit der Musik zu seiner vollen Wirkung bringt. Wenn es laut wird, wird es richtig laut, die leisen Passagen hingegen sind wunderbar zart. Kein Ton entfleucht in die Höhen der Decke, wie etwa in der Alten Oper, oder verschwimmt mit anderen, wie etwa im Frankfurter Dom. Stattdessen hat man das Gefühl, komplett in die Musik hinein gezogen zu werden, und wer wie ich ein Faible für kraftvolle, zur Übertreibung neigende Symphonik des 19. Jahrhunderts hat, kommt hier voll auf seine Kosten. Akustisch und auch optisch, nicht nur wegen der schönen Musikerinnen, sondern auch wegen Dirigent Mikhail Golikov, der vollen Einsatz und echtes Herzblut zeigt. Zehn von zehn, auch wenn dem Kontrabassist, dem ausgerechnet zum sanft ausklingenden Scherzo der Bogen auf den Boden fällt, die Ohren langgezogen gehören. Nicht verdenken kann ich ihm und auch anderen Musikern, dass sie während der anderen Stücke des Konzerts etwas gelangweilt bis unkonzentriert wirkten. Die beiden die Symphonie flankierenden Werke sind nämlich weniger überzeugend vorgetragen. Für diese wurden zwei Solisten gewonnen, die mich kaum bis gar nicht überzeugten. Das liegt sicherlich auch an meiner generellen Abneigung gegen Hochleistungsmusiziererei. Und wenn das Programmheft schon mit obskuren Preisen wirbt, die diese beiden gewonnen haben, weiß ich eigentlich schon, was kommt. Michael Gershwin geigt Tschaikowskys „Meditation“ in d-Moll im Wechsel mit dem Orchester und wirkt dabei seltsam kraftlos. Eine emotionale Komposition, die mich in diesem Vortrag komplett kalt lässt und mit zunehmender Dauer langweilt. Im zweiten Teil steht Rachmaninov mit seinem Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 an, und man kann sich schon denken, dass hier die Finger über die komplette Klaviatur fliegen werden. Anna Victoria Tyshayeva macht das sicherlich gut (und ist in Maintal wohl ein Star, denn so viele Blumen in Plastikumwickelung, die einer Künstlerin nach ihrem Vortrag gereicht werden, habe ich zuletzt in Dieter Thomas Hecks Hitaparade gesehen). Aber, ach ja, es interessiert mich halt einfach nicht. Ich gucke ja auch keinen Motorsport oder Leichtathletik-Wettkämpfe. Musik muss mich berühren, ansonsten schaltet mein Hirn ab. Entsprechend wenig begeistert bin ich, dass die Zugabe nur von den beiden Solisten gestaltet wird. Was das Stück ist, das sie spielen, bleibt ihr Geheimnis. Lang ist es leider, so dass die zehn Punkte am Ende zu sieben zusammenschmelzen und ich die letzten 20 Minuten mit soziologischen Studien meines Umfeldes verbringe. Die schönen russischen Geigerinnen schwanken zwischen Giggeln und gelangweiltem Gucken, und ich wäre auf dem Rückweg noch gerne in den Offenbacher Hafen 2 zu einer obskuren österreichischen Indieband. Daraus wird nichts. Schade, aber no hard feelings, denn das Taurida State Sympahony Orchestra alleine war ein echter Höhepunkt und hat mir das Klassikerlebnis beschert, das ich mir an diesem Abend gewünscht hatte.