Die "Rotkäppchenphilosopie" - eine One-Men-Frystile- und Impro-Comedy gespielt von Larsen Sechert vom KNALLTHEATER war einfach grandios, lustig und skuril zugleich. Das Publikum wurde nicht nur mit Zetteln, auf die jeder vor der Vorstellung ein Wort oder einen Satz schreiben konnten, die dann wahllos im Programm eingebaut wurden, am Geschehen des Stückes mitwirken - sondern auch durch Zwischenrufe - so wurde aus dem Haus in dem Rotkäppchens Grossmutter wohnte ein Lebkuchenhaus ala "Hänsel und Gretel", das zudem auf einem Hühnerbein im Stil der russischen Babajaga stand. Wenn ich Larsen in den Ohren bohrte, hies es für das Publikum klatschen- wenn er sich ans Kinn griff, folgte ein lang gezogenes "Aaaaah" seitens der Zuschauer, wenn Großmutter stöhnte "ach der Blues" wurde vom Publikum der Rhytmus gemacht, das sie tanzen konnte und wenn der Wolf kam, bellte die "Hundemasse" Publikum. In allen Rollen aus Rotkäppchen - von Rotkäppchen über die Mutter, die Grossmutter, den Wolf und zum Schluss den schwulen Jäger, der den Wolf die Finger in die Augen und die Nase bohrt, in dann die selben in die Ohren steckt und ihn daran herumschleudert, is er wegfliegt und schließlich auf der Luftpumpe des Jägers landet, der ihn aufpumpt und zum Platzen bringt - das ganze mit akrobatischen Tanz- und Breakdance-Einlagen gewürzt - das ist einfach KNALLTHEATER.

Wir haben herzhaft gelacht. Das Krippenspiel vom Knalltheater, mittlerweile schon eine Tradition in Leipzig, MUSS man einfach mögen. Herrlich durchgeknallt, dabei von großer Spielfreude und auch Spielkönnen gezeichnet. Super!