"Wärest Du das Meer, wäre ich das Salz. Wärest Du das Salz, wäre ich das Spiegelei. Wärest Du das Spiegelei, wäre ich das Brot. Wärest Du das Brot, wäre ich die Marmelade. Wärest Du die Marmelade, so wäre ich der Pfirsich in Dir." - So ein Teil des Liebesgedichtes, daß Gloria von ihrem neuen Verehrer geschenkt bekommt. - Doch eine lebenslustige Frau muß nicht unbedingt einen (lebens)lustigen Film mit sich bringen. Hier eindeutig eher einen wunderbaren, nachdenklichen Film. - Wir werden alle älter; so sollten wir auch nicht peinlich berührt lachen, wenn zwei Menschen, die gemeinsam wohl über 125 sein werden, auf der Leinwand großartigen (!) Sex haben. (Das war das einzig ärgerliche; dieses pikierte Publikum Mitte 40 um uns herum). Ich jedenfalls habe mich sehr darüber gefreut, daß hier eine Frau Ende 50 gezeigt wurde, die Lebenslust in sich trägt und neugierig ist. Die Paintball spielt, weil ihr Verehrer Besitzer eines Freizeitparks ist. Die zu ihm sagt "Lass uns zum Tanzen nach Kuba fahren" und sofort das Ticket buchen würde, wenn; ja wenn Rudolfo sich nicht nur hätte scheiden lassen, sondern sich auch nicht mehr von seinen beiden Töchtern (27 und 31, Elena und Susanna) herumkommandieren lassen würde. So kommt es, wie es kommen muß. Gloria sitzt im Kaffee, einen selbigen vor sich und steckt ihren Kopf tief in die vor ihr liegende sehr große und sehr dunkle Handtasche. - Um dann doch wieder ihren Mut zu finden und mit einer Paintball-Gun die Hauswand von Rudolfo zu beschiessen und damit das - ach so wunderbare - Familienbild so zu zerstören, daß ihr der Abschied möglich ist. - Ein Film, der uns vieles lehrt: wie wichtig es ist, Mut zu haben; aufzustehen und weiter zu gehen, wenn wir hingefallen sind; neugierig zu bleiben und daß der Kopf rund ist, damit wir die Richtung ändern können - egal wie alt wir sind ! Fünf Sterne !