Das war eine von den Veranstaltungen, für die ich Two Tickets liebe. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen, mir einen "Ballett-Film" aus dem Jahr 1989 anzuschauen, wenn mich nicht das Freikarten-Angebot für "Hoppla!" mit der Nase draufgestupst hätte. Zwei Choreographien, der im Rahmen des Münchner DANCE-Festivals mit drei Filmen gewürdigten Choreographin Anne Teresa De Keersmaeker, die in diesem Film auch selbst tanzt. Die erste Choreographie zu sechs kurzen Klavierstücken von Bela Bartók behandelt einen Geschlechterkampf, die zweite zeigt zu zwei Streichquartetten Bartóks vier selbstbewusste Frauen. Die ästhetisch unglaublich schönen und die ganze Zeit sehr geschmeidig dahingleitenden Bewegungen werden im Film gekonnt eingefangen. Flüssige Kamerabewegungen, einzelne Close-Ups, aber immer der Blick auf's Ganze und eine filmische Inszenierung, die sich voll in den Dienst von Tanz und Musik stellt. Dazu das beeindruckene Setting eines Saales in der Universätsbibliothek von Gent. Ich komme aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Bezauberndes Tanztheater, wunderbar eingefangen. Ein unverhofftes und unerwartetes Highlight!