INTERNATIONALES FESTIVAL JUNGER OPERNSÄNGER IN BERLIN
Hautnah und mittendrin: Oper anders erleben. Das OPERNFEST...
MehrHänsel und Gretel für Erwachsene; alles war stimmig: Bühnenbild, Inszenierung, Kostüme, hervorragende Sängerinnen und Sänger, die Orchestermusiker (der Sound war für das relativ kleine Theater im Delphi manchmal fast zu gewaltig, auf alle Fälle aber überwältigend). Kleiner Kritikpunkt: eine Pause wäre gut gewesen. Für das Sitzfleisch sind über 100 Minuten eine Herausforderung; vor allem aber war es störend, dass wegen einer fehlenden Pause während der Aufführung Bestellungen an der Bar getätigt wurden und die Zubereitung der Getränke nicht ganz geräuschlos war. Vielleicht geht aber auch der Trend langsam dahin, dass bei sogenannter E-Musik der Hörgenuss nicht mehr allein im Vordergrund steht? Mich hat es außerdem bereits zum zweiten Mal hier gestört, dass 2 Fotografinnen während der gesamten Vorstellung durch den Saal liefen und die Kameras ziemlich laute Geräusche machten. Das war auch der Grund, weshalb ich die 1.Vorstellung (Zauberflöte) damals in der Pause verlassen habe, da ich mich nicht mehr auf die Musik konzentrieren konnte. Schade, denn die Musiker waren beide Male großartig!
Gemeinhin gilt Hänsel und Gretel als Oper, die für Kinder geeignet ist. Für diese Inszenierung würde ich das eher weniger unterschreiben: Das Knusperhäuschen wird zur blutigen Kinder-Schlachterei und die Hexe zur Metzgerin mit Knochensäge zwischen Leichenteilen. Die Familie des Besenbinders ist an die Adams Family angelehnt. Uns hat es sehr gut gefallen, weil es eine eher mutige Inszenierung ist. Musikalisch überzeugend, selbst wenn die Textverständlichkeit nicht immer gegeben war.
Die Vorstellung hat uns sehr gefallen. Tolle Stimmen und ein intensives, spielfreudiges Agieren der Darsteller. Auch das Orchester konnte überzeugen.