Im Wesentlichen bin ich zu diesem Konzert gegangen, weil ich mal kein Rockkonzert auf der Loreley hören wollte, sondern etwas über die Akustik erfahren wollte. Es handelt sich um ein Amphitheater, das im Jahre 1932 als Spielort für den Rhein-Main-Spielring gedacht war, jedoch von den Nazis 'umgewidmet' wurde zu einem Thingplatz. Dort sollten die Menschen mit Heimatkult und Volksgemeinschaft 'beschenkt' werden; jedoch ist das Volk dieser Art von Deutschland-Verehrung nicht so recht gefolgt. (Joseph Goebbels sagte einmal bei der Eröffnung einer solchen Anlage: "Diese Stätten sind in Wirklichkeit die Landtage unserer Zeit. Es wird ein Tag kommen, wo das deutsche Volk zu diesen steinernen Stätten wandelt, um sich auf ihnen in kultischen Spielen zu seinem unvergänglichen neuen Leben zu bekennen.") Doch zurück zur Freilichtbühne. Heute vornehmlich für Rock- und Popkonzerte genutzt, bietet sie 4.300 Sitzplätze und bis zu 10.000 Stehplätze Die Akustik ist ausgesprochen gut ! Die Instrumentierung war deutlich zu erkennen und ein angenehmer Klangteppich durchflutete das gesamte Gelände. Sehr schön ! Dazu ist es dort noch ausgesprochen romantisch. Und wenn das Personal nicht so arrogant und unprofessionell wäre, dann gäbe es auch fünf Punkte. Damit meine ich zum einen die Tatsache, daß nicht korrekt funktionierende Mikrophone in der Pause nicht ausgewechselt wurden und daß die Jungs von der Technik mit Walkie-Talkie durch die Zuschauerränge gelaufen sind. Das rauscht und stört und wenn dann auch noch gesprochen wird, ist das SEHR ärgerlich. Ich habe mal gefragt, warum sie nicht - wie sonst üblich - mit Ohrhörern arbeiten würden. Die Antwort des Technik-Chefs: "Weil das so für uns bequemer ist." Das wäre eigentlich nur einen Stern wert. Aber Romantik der Anlage und diese vorzügliche Akustik sind ja der Kern, der zu bewerten ist. Also: vier Sterne.