Theater in Web
Von Michael Alexander Müller
3 x 2 Freikarten
„Ist dies der richtige Ort alles zu erzählen? Es wird nie den richtigen Ort geben. Jeder Ort ist ein Ort der Unsicherheit. Gibt es eine Zeit, in der ausgesprochen werden muss, was geschehen ist? Den Zeitpunkt weißt nicht einmal du selbst. Du meinst es geschieht. Es geschieht, weil es muss, nicht, weil du es willst. Es geschieht, weil etwas nicht Erklärbares aus dir herausdrängt. Du kannst es nicht mehr aufhalten. Du kannst nicht anders.”
In einer Gesellschaft, in der alles frei verfügbar und abrufbar zu sein scheint, in der jederzeit alles zu erklären, zu belegen, zu beurteilen und zu rechtfertigen ist und die Transparenz immer wieder gefordert wird, findet das nicht Fassbare im Verborgenen statt.
BRUCHLINIEN ist ein öffentlicher Bericht, in dem zwei wahre, aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen anonym gehaltene Fälle von sexualisierter Gewalt in der Kindheit verhandelt werden. Da ist das Mädchen, das von ihrem Stiefvater jahrelang unter den Augen ihrer Mutter missbraucht wurde, und der Junge, der von seinem Jugendbetreuer eines Eisenbahnvereins über mehrere Jahre hinweg vergewaltigt wurde. Zwei Kinder, eingeschüchtert und gefangen in ein System aus Verrat, Manipulation, psychischem Druck und brutaler Gewalt im vertrauten Umfeld. Zwei Kinder, die das Erlebte über Jahre verdrängt und aus Angst und Schamgefühl geheim gehalten haben. Jahre später erst können sie sich ihrer Vergangenheit stellen, brechen das Schweigen und stellen Strafanzeige.
Zwei Berichterstatter:innen stellen anhand dieser Fälle die eigene Urteilskraft auf den Prüfstand. Es geht um Urteile und um Vorurteile und nicht zuletzt um die Debatte über patriarchale Strukturen, Macht und Gewalt, über Konsens und Respekt. Ein Strudel von Fakten, Aussagen, Urteilen und Emotionen wird erzeugt, zu denen eine eigene Haltung gefordert wird. Es findet ein berührendes Wechselspiel zwischen Wahrheit und Lüge, Glaube und Zweifel, Distanz und Intimität, zwischen Hinsehen und Wegsehen statt.
Eine Koproduktion zwischen dem Theater unterm Dach Berlin und dem monsun.theater Hamburg, gefördert durch die Ilse und Dr. Horst Rusch Stiftung, die Claussen-Simon-Stiftung, die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, sowie durch das Bezirksamt Pankow von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur.
Dauer:
1h 40min, keine Pause
Auf der Bühne:
Melissa Anna Schmidt
Urs Fabian Winiger
Mitwirkende:
Text - Michael Alexander Müller
Video Live Visuals - Mara Wild
Licht - Francoise Hüsges, Martin Hüsges, Thomas Schick
Technik - Ole Schmetzer, Martin Hüsges
Produktionsassistenz - Lotta Huber
Konzept Ausstattung - Francoise Hüsges
Konzept Regie - Johanna Hasse
Tickets
Online-Veranstaltung
Veranstaltet durch
Monsun Theater
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Monsun Theater. © liegen bei den Urhebern. Foto: Isa Zappe
Für diese Veranstaltungen gibt es
Ein Theaterstück über Missbrauch, ein sehr schwieriges Thema. Es spielte in einer echten Hamburger Wohnung, die für den Zweck "ausgeliehen" war. Beide Schauspieler (Mann und Frau) hatten mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen, und übernahmen auch andere Rollen, wobei die Übergänge zwischen den Personen fließend waren und man manchmal nicht wusste, wer wer jetzt gerade ist, Täter oder Opfer. Szenen wurden auf die Wände projiziert, in jedem Raum der Wohnung waren Kameras, so dass man auch aus mehreren Blickwinkeln gleichzeitig zusehen konnte. Die Kameraführung war oft sehr ungewöhnlich. Es war verwirrend, beängstigend, intensiv und hat mich auch als nicht Betroffene zutiefst aufgewühlt. Dadurch, dass alles in einer Wohnung stattfand, war das Ganze sehr realistisch. Es könnte schließlich in jeder beliebigen Wohnung passieren, und vielleicht tut es das auch in sehr viel mehr Wohnungen als man denkt, vielleicht kennt man auch sehr viel mehr Leute, denen so etwas widerfahren ist, als man denkt. Man fühlte sich quasi so, als wäre man da anwesend und würde es auch miterleben und fühlte sich schon fast schuldig, dass man nichts unternehmen konnte. Im Anschluss fand noch ein Gespräch mit den Schauspielern und dem Autor statt, an dem sich allerdings bedauerlicherweise im Zoom nur sehr wenige beteiligt haben, das aber weitere interessante Einsichten und Gedanken bot. In mir wuchs aufgrund des Theaterstücks eine große Dankbarkeit, dass ich eine Kindheit und Jugend frei von solchen Erfahrungen machen durfte. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft meine Augen besser offen halten.
Es war ein interessantes Stück mit guten Schauspielern. Vor allem die Biotechnologin hat überzeugt. Man wurde über zoom auch freundlich begrüßt.
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