Das Stück ist angeregt von Goyas späten Radierungen. Entstanden gegen Ende seines Lebens, kann man sich auch nach über 200 Jahren ihrer ins Bewusstsein drängenden Wirkung nicht entziehen. Goya will Formen und Gebärden vorführen, die bisher nur im menschlichen Geiste existierten und zwar in einem Geiste, der verdunkelt und verwirrt ist aus Mangel an Aufklärung oder überhitzt ist durch die Zügellosigkeit der Leidenschaften. Seine „Schwarzen Bilder“ sind zeitlos und allgegenwärtig, weil wir uns selbst in einem Spiegel wiederfinden. Ihm folgend, ist unser Stück keine choreographische Inszenierung seiner Bilder, sondern eine Begegnung auf den Spuren der conditio humana, deren Ergründung in unserer Arbeit zunehmend eine Rolle spielt. In „miles mysteries – die schreienden Bilder“ stauen sich zurückgehaltene Wut, Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit, Ängste, Melancholie und Träume auf und entladen sich in einem Schrei. Wenn Normalität und Irrsinn sich verkehren, steigt Ungeheuerliches hoch. „miles mysteries“ ereignet sich in einem Niemandsland, geheimnisvoll und dennoch nicht weniger real, bevölkert von Figuren an der Schwelle zwischen Norm und Wahn, Licht und Schatten, Erscheinung und Verschwinden – eine Vision des Bizarren.
Tickets:
18,00 € | erm. 10,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.halle-tanz-berlin.de
(Foto: cyan)