Das Stück:
Jedes Jahr im Winter trifft sich eine Gruppe von Menschen in einem einsam gelegenen Haus zu einer nächtlichen Versammlung. Ein Präsident, ein Diakon, ein Schönschreiber, der nicht lesen kann, ein Fähnrich, der zwar lesen aber nicht schreiben kann, die Damen Martha und Oktavia, ein Professor der Statistik, ein Spekulant, ein Tischler und ein Hutmacher – sie alle hatten einmal ihren Lebensweg mit großen Erwartungen angetreten. Nun präsentieren sie sich als von der Wirklichkeit arg gebeutelt. Sie haben ein Leben mit Kompromissen geführt und ihre einstigen Ideale verraten. Doch sie glauben immer noch, die Welt retten zu können und merken nicht, dass sie nur in Floskeln reden und sich in Streitigkeiten verwickeln. Ein junger Mann gerät in diese merkwürdige Gesellschaft. Er ist auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, nach der Wahrheit. Freudig wird er aufgenommen in der Hoffnung, dass er Zerstreuung bringt und es wieder so wird wie damals, als sie jung waren.
Der Autor: Georges Schehadé – ein Lyriker der Szene
Das Theater Schehadés ist ein poetisches Theater, seine Sprache reich an Bildern und Metaphern. Auf der Bühne werden die Innenräume der Figuren sichtbar, und diese Innenansicht steht in Kontrast zu den oft komödiantischen Situationen. Eine schwebende Leichtigkeit und ein subtiler Humor sind charakteristisch für die Dramen, die auch als „lyrische Tragödien“ oder „sanfte Farcen“ bezeichnet werden. In fast allen Stücken Schehadés geht es um die Träume und Sehnsüchte der Hauptfigur und wie ihre Erfüllung verhindert wird - sei es durch Intrigen oder andere widrige Umstände, sei es durch den fehlenden Mut des Protagonisten. Im Jahr 1954 schrieb Schehadé sein zweites Schauspiel „Sprichwörterabend“. Mit der Uraufführung eröffnete Jean-Louis Barrault in Paris das ‚Petit Théâtre Marigny‘. Die Deutsche Erstaufführung erfolgte erst zehn Jahre später unter der Regie von Jean-Pierre Ponnelle in Hannover. In Berlin war „Sprichwörterabend“ noch nie zu sehen.
Mitwirkende:
Regie: Anemone Poland
Bühne: Robert Schmidt-Matt
Kostüme: Gertraud Wahl-Deschan & Nathalie Säwert
Musik: Dirk Rave
Maske: Rebekka Schwark
Licht: Katri Kuusimäki
Technik: Vinzent Wobeser
Rechte: Hartmann & Stauffacher Verlag, Köln
Tickets:
18,00 €
Weitere Informationen unter:
www.tfk-berlin.de
Foto: © Manfred Eulenbruch