1915 wurden über eine Million Armenier im Osmanischen Reich deportiert, gefoltert und ermordet. Franz Werfel schrieb über diese Vorgänge 1933 seinen epochalen Roman Die vierzig Tage des Musa Dagh, der von den Nationalsozialisten umgehend verboten wurde. Das Buch beschreibt das Elend der Verfolgung und Vernichtung der Armenier, aber auch die Ausnahme, das Wunder: den geglückten Widerstand am Musa Dagh, dem Mosesberg. 5.000 Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner verschanzen sich, wehren sich gegen die Angriffe der jungtürkischen Armee und werden schließlich in auswegloser Lage von französischen Kriegsschiffen gerettet. 100 Jahre nach dem Völkermord an den Armeniern bringt Hans-Werner Kroesinger diese Geschichte in der Montage mit dokumentarischem Material über die deutsche Rolle und die strukturelle Organisation des Völkermords auf die Bühne. Was erzählt uns eine scheinbar alte Geschichte über den Umgang mit Geschichte heute?
frei nach dem Roman Die vierzig Tage des Musa Dagh von Franz Werfel
Dokumentartheater von Hans-Werner Kroesinger
Eine Produktion des Maxim Gorki Theaters im Rahmen von Es schneit im April – Eine Passion und ein Osterfest, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Aufführungsrechte: S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main.
Tickets:
ab 10,00 €
Weitere Informationen unter:
www.gorki.de
Foto: © Esra Rotthoff