Vom 9. bis 24. Mai 2012 präsentiert die Reithalle München Goethes Faust in der Interpretation des Regisseurs Ioan C. Toma – mit Gerd Lohmeyer in der Glanzrolle des Mephisto und Johannes Schön als Faust. Ina Meling und Ferdinand Schmidt-Modrow spielen Gretchen, Helena und Baucis, Philemon, Valentin, den Kaiser und noch so einige Figuren mehr. Regisseur Ioan Toma folgt in seiner Paraphrase »Faust, die Frauen und das Wasser« dem Thema des Wassers, das sich durch das Mammutwerk zieht. Die Arbeiten des rumänisch-deutschen Regisseurs stehen für vitale, sinnliche, virtuose Inszenierungen, die von einem oft skurrilen, überzeichnenden, ironischen Humor geprägt sind.
Goethes Faust ist einer der tragischsten Helden der Weltliteratur: Lange vor uns ist Faust ins Zeitalter des beschleunigten Lebenstempos und der unbegrenzten Fortschrittsdynamik aufgebrochen. Ioan C. Toma richtet sich vor allem auch an ein junges Publikum: „Faust ordnet seinem Hunger nach Erkenntnis, dem ehrgeizigen Ziel, die Natur zu beherrschen, ohne Rücksicht auf Verluste alles unter.“
Den Bogen zwischen Faust I und Faust II spannen die zwei Wetten, die im ersten Teil geschlossen und Ende des zweiten Teiles aufgelöst werden: Gott geht auf Mephistos Wettvorschlag ein und wirft Faust als menschliches Versuchsmaterial ins Feld. Wie verführbar ist die Menschenseele? Diese Seele verpfändet Faust in der zweiten Wette an Mephisto, der sich ihm dafür als Diener anbietet. Faust erlaubt ihm sogar ausdrücklich, ihn „schmeichelnd zu belügen“ und „mit Genuss zu betrügen“, bis er „sich selbst gefallen mag“.
Es ist verblüffend, wie Mephisto den rebellischen Faust manipuliert und mit ihm ein brillantes Katz-und-Maus-Spiel durchführt – bis sich alles wieder auflöst. Das Wasser ist ein Bild für alles, was in Bewegung, im Fluss, und am Ende stärker ist als alle menschliche Macht. „Alles ist aus dem Wasser entsprungen! Alles wird durch das Wasser erhalten!“
Tickets:
20,00 €, erm. 10,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.reithalle-muenchen.de