Unheimliche, schwer erklärbare Vorfälle ereignen sich in Moskau: Ein atheistischer Redakteur gerät unter die Straßenbahn, ein Schriftsteller in die Irrenanstalt, ein geschmierter Hausmeister wird verhaftet, einem Kritiker die Wohnung verwüstet und einem schmierigen Entertainer der Kopf abgerissen ... Denn der Teufel persönlich stattet Moskau einen Besuch ab. Er feiert dieses Jahr hier seinen Frühjahrsball, für den er eine Ballkönigin mit dem Namen Margarita sucht, und räumt bei der Gelegenheit gründlich auf. Gemeinsam mit seinem Gefolge fördert er in Gestalt von Voland, Meister für schwarze Magie, mit den gängigen Mitteln der Staatsmacht ganz teuflisch den ganzen korrupten, opportunistischen Bodensatz der Stadt zutage. Ausgenommen bleiben allein zwei unglückliche Gerechte: der Meister, ein Schriftsteller, der mit seinem als konterrevolutionär gebrandmarkten Roman über Pontius Pilatus und den friedlichen Philosophen Jeschua Ha-Nozri ins Kreuzfeuer der Kritik geriet und in der Irrenanstalt verstummte, und Margarita, seine Geliebte, die sich auf einen Handel mit dem Teufel einlässt.
Bulgakows Meisterwerk, entstanden zwischen 1928 und 1940, verwebt in verschiedenen Erzählsträngen Fiktion, Satire und historische Begebenheiten und gilt als der „russische Faust“. Wie der Meister hatte auch Michail Bulgakow selber unter der stalinistischen Zensur zu leiden. Der Roman konnte zu Lebzeiten Bulgakows nicht erscheinen und wurde erst 1966 veröffentlicht, 26 Jahre nach Bulgakows Tod. Regie führt Wolfgang Engel, der vergangene Spielzeit Uwe Tellkamps „Der Turm“ in Dresden inszenierte und im Herbst 2011 mit dem deutschen Theaterpreis „Der Faust“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde.
Aufführung im Staatsschauspiel Dresden, Schauspielhaus
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.staatsschauspiel-dresden.de