Das Käthchen von Heilbronn, die Tochter des Waffenschmieds Theobald, läuft dem Grafen Wetter vom Strahl nach und zwar buchstäblich. Sie folgt ihm auf Schritt und Tritt. Unter Aufgabe all ihrer Pflichten und auch ihrer Würde schläft sie in seinen Ställen, folgt ihm wie sein Schatten, und keiner weiß, warum. Der verzweifelte Vater, aus dessen Haus sie sich schlich, klagt den Grafen der Hexerei an – doch der wird vor Gericht entlastet. Und weil keiner so recht schlau aus dem Mädchen Käthchen wird, und da sie selber nicht mehr zu ihrer Erklärung vorzubringen hat als ein leises „Weiß nit“, beschließt man, sie in ein Kloster zu geben. Graf Wetter vom Strahl indessen, der seine Verfolgerin nun los ist, macht auf abenteuerlichen Wegen die Bekanntschaft der schönen Kunigunde von Thurneck, die allen Rittern des Landes den Kopf verdreht und nun auch auf den Grafen ihre Wirkung hat. In einem fiebrigen Traum war ihm ein Engel erschienen und hatte ihm vorausgesagt, er werde einst eine Tochter aus kaiserlichem Hause heiraten. Kunigunde ist von kaiserlichem Blut, und so hält er schon bald um die Hand der Dame an. Doch so einfach macht es Kleist seinen Figuren nicht. Käthchen kehrt zurück ...
Es ist ein seltsam flirrendes Märchenstück, das Heinrich von Kleist geschaffen hat. Ein Stück voll verwehter Figuren: Das Käthchen, diese unbeirrbare Extremistin der Liebe; Graf Wetter vom Strahl, dieser Verzagte, dieser verzettelte Held, dem es so schwerfällt, aus seines Lebens gerader Bahn auszubrechen; Kunigunde von Thurneck, die gefälschte Frau, die traurige Betrügerin, die das Produkt der Sehnsüchte ihrer Umwelt ist. Sie alle machen „Das Käthchen von Heilbronn“ zugleich zu einem der rätselhaftesten Stücke wie auch zu einer der schönsten Liebesgeschichten auf dem Theater.
Aufführung im Staatsschauspiel Dresden, Schauspielhaus
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.staatsschauspiel-dresden.de