Eine Frau, die vor kurzem ein Kind geboren hat, verlässt mit Baby, Mann und Kindermädchen Berlin und reist in ein abgelegenes Haus auf dem Land. Seit der Geburt des Kindes fühlt sie sich niedergeschlagen und energielos; Abgeschiedenheit, frische Luft und die Ruhe eines hellen Dachzimmers sollen die Frau kurieren. Doch das Zimmer ist merkwürdig. Die Möbel sind altmodisch und die Wände mit einer hässlichen gelben Tapete bedeckt. Die Frau glaubt, Bilder in der Tapete zu erkennen und wird zunehmend besessener. Schließlich ist sie überzeugt davon, dass hinter dem Muster der Tapete eine weibliche Gestalt gefangen ist: eine Frau, die sie befreien muss.
»Die gelbe Tapete«, 1892 von der Amerikanerin Charlotte Perkins Gilman veröffentlicht, schildert das Los einer Frau, die den Erwartungen der bürgerlichen Gesellschaft an ihre Rolle als Ehefrau und Mutter nicht gerecht wird. Was als Suche nach Ruhe und Erholung beginnt, entwickelt sich zu einem rastlosen, wahnhaften Albtraum. In den 70er Jahren von der Frauenbewegung wiederentdeckt, gilt der Text mittlerweile als Klassiker der feministischen Literatur. In einem live auf der Bühne produzierten Film versetzt die britische Regisseurin Katie Mitchell die Geschichte ins Heute und inszeniert sie als psychologischen Thriller, in dem Realität und Alptraum miteinander verschwimmen.
Tickets:
ab 7,00 €
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www.schaubuehne.de