Im Frühjahr 2015 feiert Gerd Dudenhöffer mit seinem neuem Heinz Becker Programm
Vita. Chronik eines Stillstandes Premiere in Leipzig. Ein Titel, der wie so typisch für
diesen Künstler, Alles oder Nichts verspricht. Eines jedoch mit Sicherheit: Dichte 120
Minuten Ein-Mann-Theater in Spannung und Spaß durch das Spiel mit dem Widerspruch
in sich.
Ein Phänomen, das der Kabarettist seit 35 Jahren mit seiner Kunstfigur Heinz Becker
kultiviert. Er schuf diesen Typus eines Kleinbürgers, der in beredter Unwissenheit
grotesk authentisch, abstoßend und anziehend zugleich wirkt. Schwätzend seziert er
Episoden seines Alltags und zieht abstruseste Vergleiche zum Weltgeschehen; das
Publikum dabei ins Vertrauen ziehend, köstlich amüsierend und dann unvermittelt in
peinliche Beklemmung stürzend. Reißen doch die gezielt gesetzt überspitzten
Statements an die gefährlichen Abgründe einer Spießerseele. An diesem Punkt treffen
gesellschaftskritische Anstöße den Nerv, und entlarven – auch die eigenen –
gefährlichen Bewertungen im Zerrspiegel der Satire. Dies zeigt ein Geheimnis
Dudenhöffers Kunst, im Spannungsfeld zwischen angenehmer Warmdusche und
spontanem Kaltwasserguss, zwischen Nähe und Distanz, zwischen Borniertheit und
Zeitgeschehen eine Einheit zu schaffen.
Dudenhöffers Schauspiel schwebt über dem Text. Unverwechselbar in Mimik und
Gestik, gelingen seine Botschaften in Auslassungen und Andeutungen, in
absichtsvollem Verhaspeln. Auch die die Figur prägende saarländische Mundart gilt als
Alleinstellungsmerkmal und als seiner Herkunft entsprechender Kunstgriff. Alle Akribie,
alle Mühe und Gedankenarbeit bleiben in der Leichtigkeit und in der – immer weiter
entwickelten – Selbstverständlichkeit der Figur verborgen. In der Kombination seiner
darstellerischen Mittel repräsentiert Gerd Dudenhöffer eine Größe in der Szene
deutschen Kabaretts und garantiert großes Theater.
Tickets:
24,00 €
Weitere Informationen unter:
www.lustspielhaus.de