Klassische Konzerte in Schwetzingen
Schwetzinger SWR Festspiele
Die Transitwege zwischen Kunst- und Volksmusik waren in der europäischen Geschichte nie ganz geschlossen. Im frühen 20. Jahrhundert aber wurden sie besonders in zwei Regionen zur kulturell treibenden Kraft. Bei Béla Bartók und Zoltán Kodály wirkten Volksmusikforschungen stilbildend – durch direkte Bearbeitung des gesammelten Materials (Maroszéker Tänze) oder durch dessen klassizistische Aufbereitung und Durchführung (Bartóks Divertimento). Weniger beachtet wurde eine vergleichbare Entwicklung in Großbritannien. Für sie stand u. a. Benjamin Brittens Lehrer Frank Bridge. Das Programm der Camerata Bern bringt die beiden, im Anliegen so ähnlichen, im Resultat so verschiedenen Kulturströme zusammen.
Programm:
Frank Bridge (1879-1941)
Two Old English Songs, arranged for string orchestra H. 119
Benjamin Britten (1913-1976)
Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10
Zoltán Kodály (1882-1967)
Marosszéki táncok (bearbeitet von Sándor Veress)
Béla Bartók (1881-1945)
Divertimento für Streichorchester Sz 113
Mitwirkende:
Camerata Bern
Antje Weithaas, Violine & Leitung
Ergänzende Angebote:
Einführung: 18:30 Uhr im Jagdsaal
Tickets:
18,00 € I 35,00 € I 60,00 € I 78,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.schwetzinger-swr-festspiele.de
Foto: © Giorgia Bertazzi
Veranstaltet durch
Schwetzinger SWR Festspiele
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Schwetzinger SWR Festspiele. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
Und wenn es anderswo auch gut ist, so richtig herausragend sind einfach immer die Konzerte bei den Schwetzinger SWR Festspielen. Hier spielte an diesem Mittwochabend Martin Helmchen Kavier. Los ging es mit Bach, Partita Nr. 3 in a-Moll. Erkennbare Melodie in ungewohnter Instrumentierung. Der melodische Kontrast zum Romantiker Schumann danach ist sehr schön. Schumanns „Gesänge in der Frühe“ sind sehr abwechslungsreich und, ebenso wie Bach, dem Komponisten klar zuzuordnen. Spätestens hier fiel mir auch mal wieder auf, wie gut der Klang bei den Konzerten in Schwetzingen immer ist. Ob das am Raum liegt oder aber auch am übertragenden SWR, der da noch ein Finetuning vornimmt, kann ich nicht sagen, aber es klingt einfach immer noch einmal eine Spur besser. Zu Béla Bartók zog der Künstler dann das Jackett aus und die Brille auf. „Im Freien. Fünf Stücke für Klavier“ erfüllte dann meine Erwartungen auch sofort, denn Martin Helmchen hämmerte auf den Flügel ein, als wolle er Kleinholz aus ihm machen. Im Satz „Mit Trommeln und Pfeifen“ wurden vor allem tiefe Töne im wahrsten Sinne des Wortes angeschlagen. Sehr rhythmisch, sehr wuchtig, und für mich, als jemand dessen Ohren viel Filmmusik gehört haben, sehr hörenswert. Dass aber musikalisch dann die sichere Bank Franz Schubert das Ganze noch mal toppen würde, damit hätte ich nicht gerechnet, als ich in der Abendstimmung des Schlossparkes den einzigartigen Geschmack des lokalen Bieres „Welde No. 1“ genoss (im Übrigen fällt man ja bei klassischen Konzerten inzwischen mehr auf, wenn man in der Pause Bier statt Wein oder Sekt bestellt, als wenn man in einem Kleidungsstil auftaucht, den meine Großmutter als „Räuberzivil" bezeichnet hätte). Ich lege mich fest: Brahms ist mein Lieblingskomponist für instrumentale Orchsterwerke, Schubert für alles, was eine bis acht Personen umfasst. Die Sonate A-Dur D 959 ist ein Fest an schönen musikalischen Themen und Motiven, die auf einer angenehmen Länge von schätzungsweise 30-40 Minuten über vier abwechslungsreiche Sätze verteilt werden. Der pure Genuss aus Harmonie und Virtuosität. Nicht so vorhersehbar wie ein Mozart, nicht so übertrieben auf Effekt setzend wie ein Liszt oder Schostakowitsch. Schubert eben. Und Martin Helmchen spielte ihn mit voller Hingabe, so, dass er kurz vor dem Verbeugen am Rand des Saales offensichtlich erst mal wieder zu sich kommen musste. Was bei anderen Künstlern oft aufgesetzt wirkt, konnte man bei ihm wirklich spüren: dass er mit Leib und Seele spielt. Und zwei Zugaben hat er uns auch noch gegönnt: einmal einen weiteren stimmungsvollen Schumann, einmal einen wuchtigen und virtuosen Liszt. Besser geht‘s nicht, ein schöneres, bewegenderes und besseres Klavierkonzert habe ich, soweit ich mich erinnern kann, noch nicht erlebt.
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Werke von Rihm und Mozart
Eine sehr schöne Veranstaltung, deren Besuch im wunderschönen Schwetzinger Schloss sich gelohnt hat. Wir hatten tolle Plätze und die Ticketausgabe funktionierte wieder einmal problemlos.
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Großartiges Trio, alle drei Künstler gaben ihr virtuoses Können zum Besten. Die beiden ersten Stücke hört man tatsächlich nur sehr selten, das Stück von Beethoven dagegen ein Klassiker. Dafür lohnte es sich, auch mal in die Pampa zu fahren.