Lesungen in München
Literaturfest München 2017
1 x 2 Freikarten
Mit Dmitrij Kapitelman und Aya Cissoko
Ein Berliner Journalist und Musiker reist
mit seinem jüdischen Vater aus Leipzig zur „familiären
Identitätswerkstatt“ nach Israel, eine französische Boxerin erkundet das
Leben ihrer malischen Mutter.
Mit Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters habe Dmitrij Kapitelman ein Genre geschaffen, schrieb Die Zeit:
„die Vaterbeobachtung“. Diese findet größtenteils in Israel statt.
Dorthin reist der Sohn mit dem widerwilligen Vater, um den eigenen
unsichtbaren jüdischen Teil zu verstehen und sich nicht länger als eine
„Art Mängelexemplar“ zu fühlen.
Auch Aya Cissoko verschafft sich in ihrem Buch Ma Gewissheit
über sich selbst: Ihre in Mali sozialisierte Mutter versuchte in Paris,
der Tochter die Werte ihres Stammes zu vermitteln – und stieß auf herben
Widerstand. Erst im Rückblick erkennt Cissoko, wie die Mutter stets
zwischen Tradition und Modernität balancierte. Und was sie ihr verdankt.
Moderation: Judith Heitkamp (Bayern 2)
Deutsche Lesung: Ulrike Kriener
Sprache: Französisch / Deutsch
Tickets:
10,00 € | 8,00 €
Weitere Informationen unter:
www.literaturfest-muenchen.de/programm-2017/detail/?tx_ttnews%5Byear%5D=2017&tx_ttnews%5Bmonth%5D=11&tx_ttnews%5Bday%5D=23&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1139&cHash=76a4e6d4e30d18d23c14e5c0126268ba
Foto: Dmitrij Kapitelman © Nadine Kunath | Aya Cissoko © Jean-Baptiste Pellerin
Tickets
Veranstaltet durch
Literaturfest München
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Literaturfest München. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
Im Rahmen des Literaturfestes wurden zwei neuere Bücher vorgestellt, die eines gemeinsam haben: Beide AutorInnen beschäftigen sich jeweils mit einem Elternteil. Dimitrij Kapitelman möchte mehr über die jüdischen Wurzeln seines Vaters wissen und begleitet ihn nach Israel. Aya Cissoko beschäftigt sich mit der Person ihrer Mutter., die aus Mali nach Frankreich kam. Bei ihr fällt allerdings schockierend auf, wie sehr sie - bei all dem, was sie erzählt, immer noch Verständnis und Mitgefühl für ihre Mutter aufbringt und das, was sie ihrer Tochter angetan hat. Ist wohl daher verständlich, dass ihre Mutter noch lebt - und man kann sich erst dann ehrlich und schonungslos äußern, wenn sie endlich unter der Erde ist. Imemrhin hat Aya Cissoko als Boxerin Karriere gemacht - das zeigt doch, dass sie auf diesem Wege ihre Agressionen bewältigen konnte.
Ein sehr interessanter Abend mit 9 Autoren und Autorinnen, die die subjektiven Eindrücke des Mauerfalls und den damit verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen schilderten.
In diesem Gespräch wurden zwei Schriftsteller zu ihren persönlichen Erfahrungen an das Jahr 1989 und die Auswirkungen auf die Zeit danach befragt - einer aus der Sicht eines Westdeutschen, der andere als Bosnier. Nach den Statements gab es Gelegenheit zu Rückfragen und Zwiegesprächen. letztlich vermischten sich persönliche Sichtweisen mit Aussagen zu den politischen Entwicklungen, zu Anfang und Ende des Kommunismus und zur Einschätzung der Zukunft - sie fiel insbesondere bei Dževad Karahasan sehr zutreffend düster aus. Die Gespräche waren einerseits angenehm intellektuell und analytisch, andererseits blieb es doch ein bisschen Geplänkel ohne roten Faden.