Comedy in München
Komödie von Eugène Labiche
3 x 2 Freikarten
Lenglumé erwacht an seinem Namenstag mit Filmriss. Im Folgenden findet er nicht nur einen fremden Mann in seinem Bett, sondern auch die Indizien eines mörderischen Verbrechens in seinen Taschen. Der Versuch, einerseits seine vermeintliche Schuld zu verwischen und andererseits vor seiner Frau zu verheimlichen, dass er überhaupt das Haus verlassen und offenbar extrem gezecht hat, führt zu einem atemlosen und urkomischen Versteck- und Verwirrspiel, in dem existenzielle Fragen lauern: Welche Abgründe schlummern im tagsüber friedfertigen Selbst? Oder gibt es da doch heimliche Doppelgänger*innen, die Alpträume in die Tat umsetzen? Und was ist man bereit zu tun, um die Hände nach getaner Tat in Unschuld zuwaschen?
«Die Affäre Rue de Lourcine» entsteht an einem Wendepunkt im Schreiben Eugène Labiches: Er möchte neben seiner Königsdisziplin, dem Vaudeville-Cauchemar, in dem er mit derber Komik und ohne große Rücksicht auf Logik und Psychologie Liebeswirren und andere Katastrophen im Leben des gehobenen Bürgertums in Szene setzt, auch tiefgründigere Töne anschlagen. Auch wenn er an der Comédie-Française nie wirklich reüssiert und als Erfinder der Boulevardkomödie und Meister des Amüsements in die Literaturgeschichte eingehen wird, verpasst er der «Rue de Lourcine» doch zumindest einen doppelten Boden. «Wenn die gesellschaftliche Ordnung konsolidiert ist, sind demjenigen alle Freiheiten erlaubt, der durch die Wirklichkeit nicht beunruhigt ist», schreibt Jean Jourdheuil über die Texte Labiches. Doch genau diese Beunruhigung tritt in diesem Stück ein: Lenglumé beginnt sich vorzustellen, wozu er fähig sein könnte, und so wird – zumindest für einen Tag – seine Selbstgewiss- und -zufriedenheit brüchig.
Auf die Residenztheaterbühne gebracht wird «Die Affäre Rue de Lourcine» von dem ungarischen Regisseur András Dömötör, der 2020 bereits Beniamin M. Bukowskis «Marienplatz» mit viel Einfallsreichtum und absurder Komik inszeniert hat.
Dauer: 1 Stunde 20 Minuten, keine Pause
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Auf der Bühne:
Die komplette Besetzung finden Sie hier.
Mitwirkende:
Inszenierung: András Dömötör
Bühne und Kostüme: Sigi Colpe
Musik: Tamás Matkó
VideoZsombor: Czeglédi
Licht: Markus Schadel
Dramaturgie: Katrin Michaels
Tickets
Residenz Theater
Veranstaltet durch
Residenztheater München
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Residenztheater München. © liegen bei den Urhebern. Foto: Residenztheater München
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Das Stück wird von einem erfahrenen und professionellen Ensemble getragen.Die Übersetzung von Elfriede Jelinek passt, aber die oft überbordenden Ideen des Regisseurs überfordern zeitweise die Zuschauer. Dennoch gibt es viel zu lachen und so entwickelt sich ein unterhaltsamer Komödie n-Abend.
Sagenhaft!!!! 1 1/2 Stunden perfekte, hintergründige Unterhaltung . Eine Glanzleistung von Herrn Dölle.
Die Inszenierung war sehr experimentell - eine Handlung im klassischen Sinne gab es nicht und selbst die Personenzuordnung war nicht eindeutig (insofern war die Einführung durch die Dramaturgin eine halbe Stunde vor Beginn sehr hilfreich, so war man schon etwas vorbereitet). Da ich jedoch vorher keinerlei konkrete Erwartung an diesen Theaterabend hatte, konnte mich ganz offen einlassen auf das, was mich auf der Bühne erwartete. Die Darstellungen der Schauspieler haben mich überzeugt und ich fand die Inszenierung phantasievoll und poetisch. Mein Begleiter dagegen, der das Stück vorher schon kannte, konnte wenig damit anfangen und war eher frustriert. Insgesamt sich nicht jedermanns Geschmack, aber ich zumindest habe einen anregenden Theaterabend verbracht und würde es durchaus weiterempfehlen.