Theater in München

Der Turm

Sa. 03.12.22 19:30

Von Hugo von Hofmannsthal

3 x 2 Freikarten

Hugo von Hofmannsthal ließ sich – wie oftmals in seinem dramatischen Schaffen, etwa bei «Jedermann» – auch für «Der Turm» von einem berühmten Drama der Weltliteratur inspirieren, nämlich von Pedro Calderón de la Barcas barockem Versepos «Das Leben ein Traum». Calderón erzählt darin von Basilius, König von Polen, dem prophezeit wird, dass sich sein Sohn Sigismund gegen ihn erheben wird, und der diesen deshalb wie ein Tier in einen Turm schließen lässt. Hofmannsthal entfernte sich in seiner Nachdichtung, die es für die Bühne neu zu entdecken gilt, allerdings weit von der spanischen Vorlage: Nach jahrelanger Arbeit lag «Der Turm» in drei unterschiedlichen Fassungen vor und wurde 1928 unter anderem im Münchner Prinzregententheater uraufgeführt.


Das Stück sprengte konventionelle Dramenkriterien und gilt bis heute als zentrales Werk des österreichischen Schriftstellers. Thomas Mann bezeichnete das Schauspiel als «ein Werk von außerordentlicher Ausdruckskraft, chaotisch in seiner Schönheit». Vor dem Hintergrund der weltpolitischen Erschütterungen des Ersten Weltkriegs und des Untergangs der Monarchien stellt Hofmannsthal die prinzipielle Legitimität von Machtausübung infrage und zeigt «den Einbruch chaotischer Kräfte in eine vom Geist nicht mehr getragene Ordnung».


Nora Schlocker, Hausregisseurin am Residenztheater, inszeniert dieses vor der Folie des gegenwärtigen europäischen Kriegsgeschehens erschreckend aktuelle Drama Hofmannsthals. «Es ist ein Stück des Umbruchs, einer Zwischenzeit. Wir schauen mit den Augen Sigismunds, eines fernab der Zivilisation groß gewordenen Menschen, mit den Augen der ‹Unschuld› auf eine Welt voller Gewalt und Egoismus. Hofmannsthal verdichtet die Fragen ‹Was ist der Mensch, ein Tier?› und ‹Was ist Macht und ist sie jemals legitim?› zu einem intensiven Traumspiel, einer sprachlichen Selbstvergewisserung des Menschen. ‹Woher nur so viel Gewalt?› – Sigismunds Frage an den Vater bleibt unbeantwortet in unseren Köpfen.» Nora Schlocker

Tickets

16.00 € - 48.00 €

Veranstaltet durch

Residenztheater München

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Residenztheater München. © liegen bei den Urhebern. Foto: Residenztheater München

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ostnerklucy

Geschrieben von ostnerklucy

am Di. 27.06.23 15:55

Theater in München

Der Turm
Mo. 26.06.23 20:00

Von Hugo von Hofmannsthal

Hugo von Hoffmannstal's "Der Turm" ist ein schwieriges,schweres Stück. Er selbst beschrieb die Handlung als eingebettet in ein – zeitlich entrücktes – historisch-mythisches Geschehen. Es handelt vom zeitlosen Geflecht aus Macht,Intrige,Neid,Eifersucht,Gewalt und Gier. Bühnenbild und Inszenierung unterstützen diese Thematik. Vor allem das ausgezeichnete Ensemble bringt diese Atmosphäre durch ihre kongeniale Schauspielkunst hervorragend zum Ausdruck. Eine Kunst,die zeitlos wirkt und Jung und Alt begeistern kann.

anpesche

Geschrieben von anpesche

am Do. 28.03.24 12:22

Theater in München

Anne-Marie die Schönheit
Di. 26.03.24 19:30

Von Yasmina Reza

Sagenhaft!!!! 1 1/2 Stunden perfekte, hintergründige Unterhaltung . Eine Glanzleistung von Herrn Dölle.

CherrySue

Geschrieben von CherrySue

am So. 10.03.24 17:55

Theater in München

Leonce und Lena
Fr. 08.03.24 19:30

Nach Georg Büchner

Die Inszenierung war sehr experimentell - eine Handlung im klassischen Sinne gab es nicht und selbst die Personenzuordnung war nicht eindeutig (insofern war die Einführung durch die Dramaturgin eine halbe Stunde vor Beginn sehr hilfreich, so war man schon etwas vorbereitet). Da ich jedoch vorher keinerlei konkrete Erwartung an diesen Theaterabend hatte, konnte mich ganz offen einlassen auf das, was mich auf der Bühne erwartete. Die Darstellungen der Schauspieler haben mich überzeugt und ich fand die Inszenierung phantasievoll und poetisch. Mein Begleiter dagegen, der das Stück vorher schon kannte, konnte wenig damit anfangen und war eher frustriert. Insgesamt sich nicht jedermanns Geschmack, aber ich zumindest habe einen anregenden Theaterabend verbracht und würde es durchaus weiterempfehlen.