Theater in München
Eine Gegendarstellung
3 x 2 Freikarten
Der Roman „Der Fremde“ von Nobelpreisträger Albert Camus, erschienen 1942, erzählt die Geschichte des Franzosen Meursault, der einen Algerier erschießt, weil die Sonne ihn so blendete. Dieser von Meursault getötete Mann hatte bei Camus weder Name noch Geschichte, er tauchte nur auf ein paar Seiten auf, um Camus zur Entfaltung seiner existentialistischen Philosophie zu dienen. Der algerische Journalist Kamel Daoud ändert das nun und gibt dem Opfer einen Namen. In seinem Roman „Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellung“ erzählt er die Geschichte des „Fremden“ noch einmal – aus der Perspektive des Opfers. Daouds Erstlingsroman hat sowohl in Deutschland als auch in Algerien und Frankreich hohe Wellen geschlagen. Auf welchem Fundament beruhen westeuropäische Kunst und Werte und auf wessen Kosten werden sie gelebt?
Nun kommt noch eine weitere Perspektive, ein weiterer Kontext hinzu: Der aus dem Iran kommende international renommierte Regisseur Amir Reza Koohestani verlässt für seine erste Produktion an den Kammerspielen die rein postkoloniale Perspektive und sucht über sie hinausgehend allgemeine Prinzipien von Unterdrückung, Wiederaneignung und Selbstbehauptung darzustellen.
Mit Hilfe von SchauspielerInnen mit iranischen, libanesischen, lettischen, bulgarischen, schweizerischen und deutschen Wurzeln setzt er Daouds Roman in ein multiperspektivisches Sprachpanorama.
Nach dem Roman von Kamel Daoud, u.a. in Farsi, arab. und dt. Sprache, mit dt./engl. Übertiteln
Mitwirkende:
Mit Gundars Āboliņš, Hassan Akkouch, Mahin Sadri, Maya Haddad, Samouil Stoyanov, Walter Hess
Inszenierung: Amir Reza Koohestani
Tickets:
ab 10,00 € bis 41,00 €
Weitere Informationen unter:
www.muenchner-kammerspiele.de/inszenierung/der-fall-meursault
Foto: © Judith Buss
Tickets
Veranstaltet durch
Münchner Kammerspiele
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Münchner Kammerspiele. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
Ein toller Abend. Auch wenn man die literarischen Vorlagen des Stücks nicht kennt ist man sofort bei der Sache. Gut inszeniert und gespielt. Keine Minute langweilig. Unbedingt sehenswert.
Seit langem hatte ich einmal wieder die Gelegenheit zu einem grandios inszenierten Theaterstück - das letzte vor seinem Tod aufgrund langjähriger Tuberkulosekrankheit. Tschechow ist heute aktueller denn je - auch er stand vor einer Endzeit der Gesellschaft, des alten Adels, und so wird diese Familie dargestellt, die Abschied nehmen muss von ihrem gut und dem Kirschgarten, der nicht mehr erhalten werden kann. Somit spielt das Stück eine Tristesse und Ausweglosigkeit wider, die alte Zeit war besser als heute. Insofern ist der alte Knecht Firs eine der Schlüsselfiguren der Geschichte, der recht drastisch seine Lebenserfahrungen auf den Punkt bringt. Aber auch die anderen 11 Figuren haben alle ihre Rolle sehr engagiert gespielt, die oft satirische Überzeichnung gehörte dazu.
Theater in München
Nach dem Roman von Miranda July
Also einfach beeindruckend, eine sehr moderne Inszenierung, 2:10 h ohne Pause. Einige Szenen fand ich genial, andere abstoßend. Nichts für klassischen Geschmack, eine Geburt,da fliest nur so das Blut, ein Orgasmus, da bleibt keiner kalt. An Ende fliegen alle im Weltall, da war mir klar, was das mit dem Stück zu tun hat ? Eine Sängerin, da lief es mir kalt den Rücken runter. Eine absolut überzeugende Performance, die Schauspieler absolut überzeugend. Leider nur 51 Zuschauer im Publikum. Für Inszenierungen kann man streiten, man sollte sich das Stück einfach mal anschauen....