Theater in Leipzig
Von Henrik Ibsen
Peer Gynt erzählt, und er ist bekannt für seine unerschöpflichen Geschichten, die die Anderen zum Staunen bringen. In einer Dorfgemeinschaft, die nur Spott für ihn übrig hat, gerät er ins Träumen über all das, was er sein könnte. Dieser Peer Gynt ist ein Außenseiter und ein Phantast. Er verpasst die Chance, reich zu heiraten, sich selbst und seine Mutter abzusichern, doch gleichermaßen weiß er, dass Größeres auf ihn wartet. Er lässt sich verführen von jeder Zerstreuung, der nächsten Schlägerei, von seinen Gedanken, die ihn sich als Kaiser sehen lassen, als einen, der Großes vollbringt. Taumelnd geht er diesem Bild nach. Er wird zum Verführer, der nach seinem lächerlichen Auftritt bei der Hochzeitsgesellschaft die Braut raubt und anschließend vogelfrei ins Reich der Trolle flieht, um dort das erstbeste Mädchen zu schwängern. Es ist aber auch Peer Gynt, der sich in Solveig verliebt, ihr ein Haus baut. Der Gleiche, der nicht ankommen will, der sich nicht für einen Weg entscheidet. Er füllt sich an mit Identität, getrieben von der Sehnsucht, jemand sein zu können, für sich und für die Anderen. Er reist um die Welt, arbeitet als Reeder in Amerika, wird zum Propheten, zum Kaiser der Selbstsucht und kommt seinem Ich trotzdem nicht näher. Gleich wie vom Duft der modernden Zwiebel, Haut um Haut, ist er betäubt, gerät in einen Wahn, der nicht mehr offenbart, was Realität oder Fiktion ist, was Gedankenvergehen oder utopischer Entwurf des gyntschen Ichs ist. Es ist eine ekstatische Flucht, angetrieben vom beständigen Scheitern der Lüge und der Angst, in der eigenen Erfindung verloren zu gehen — sein Dasein eine hohle Form, die am Ende nur dazu taugt, eingeschmolzen zu werden. Es ist der Peer Gynt, der zu seinem eigenen Abgrund wird.
Spielort:
Große Bühne
Tickets:
ab 10,00 €
Weitere Informationen unter:
www.schauspiel-leipzig.de
Schauspiel Leipzig
Veranstaltet durch
Schauspiel Leipzig
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Schauspiel Leipzig. © liegen bei den Urhebern.
Für diese Veranstaltungen gibt es
Was ist, wenn man im Schauspielhaus eine Nadel zu Boden fallen hören würde ? Wie beschreibt man etwas,das noch lange in einem nachklingt? "Medea", ein Stück, das unter die Haut ging. Darstellerisch, künstlerisch auf ganz hohem Niveau, und ein Bühnenbild, was wir nie für möglich gehalten hätten. Ganz großes"Kino" ,das nach dem Schluss nach einigen Sekunden Stille mit frenetischem Applaus belohnt wurde. Unbedingt empfehlenswert, herzlichen Dank und gerne wieder.
Das Foto und die Vorankündigung waren leider nicht identisch mit dem Schauspiel, was uns dann geboten wurde :"Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt. Die sehr moderne Interpretation des Schauspiels gefiel uns sehr gut. Besonders die Leistungen des Ensembles sind hervor zu heben. Insgesamt eine beeindruckende Inszenierung, unbedingt weiter zu empfehlen, danke an alle Beteiligten und TT.
Eine wirklich skurriles Stück, kurzweilig, brillante Dialoge zum Schmunzeln mit viel tieferem Sinn zum Nachdenken, zeitlos. Hervorragende Schauspieler alle miteinander, denen wir in Reihe 1 Mitte besonders nah waren. Danke an TT und das Schauspielhaus für die tollen Karten!