In Schnittkes Cellokonzert reihen sich Choräle, Totenglocken und Mahler-Anklänge kaleidoskopartig aneinander – inklusive katastrophenartig einstürzender Orchestermassen und düster-fantastischer Scherzo-Abschnitte. Nachdem der Komponist während der Arbeiten an dem Werk einen Schlaganfall erlitten hatte, konzipierte er ein neues Finale: einen Hymnus auf das Leben, der ätherisch in der Unendlichkeit zu verklingen scheint. Ein musikalisches Kaleidoskop bietet auch Schostakowitschs 15. Sinfonie, in der Zitate aus Rossinis Wilhelm Tell auf Motive aus Wagners Walküre und Tristan und Isolde treffen. In den Worten Wladimir Karbusickys zeichnet das Werk »die erzwungene Clownerie des Lebens« nach, wobei immer wieder dunkle Schatten auf die vermeintlich heitere Fassade fallen.
Konzerteinführung 10.15 Uhr im Schumann-Eck.
Programm:
ALFRED SCHNITTKE (1934–1998)
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH (1906–1975)
Sinfonie Nr. 15 op. 141
Mitwirkende:
MDR-Sinfonieorchester
Matt Haimovitz Violoncello
Dennis Russell Davies Dirigent