Bühnenprojekt der Fachrichtung Alte Musik

Nach den eher wenig bekannten Festmusiken von Christoph Graupner, die 2018 unter der Leitung der Professoren Mechthild Karkow und Jan Freiheit zur Aufführung kamen, stehen nun zwei „Schlager“ Johann Sebastian Bachs im Mittelpunkt des diesjährigen Bühnenprojektes der Fachrichtung Alte Musik: seine Kaffee- und Bauernkantate.

Die etwa 20 weltlichen Kantaten des berühmten Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach entstanden meist als Huldigungsmusiken für bestimmte Anlässe. Die sogenannte „Kaffeekantate“ bildet jedoch eine Ausnahme. Der Text von Christian Friedrich Henrici („Picander“) um den besorgten Vater Herrn Schlendrian, der seine Tochter mit allen Mitteln von der schwarzen Unsitte abzuhalten versucht, wurde vermutlich Mitte der 1730er Jahre von Johann Sebastian Bach in Noten gesetzt, um im Zimmermannschen Kaffeehaus in Leipzig aufgeführt zu werden.

Etwas derber geht es bei der „Cantate burlesque“ zu, dem heute unter dem Namen „Bauernkantate“ bekannten Werk Bachs. Sie ist eine Huldigungsmusik für den Erb-, Lehn- und Gerichtsherrn Carl Heinrich Dieskau, der am 30. August 1742 das Rittergut Kleinzschocher bei Leipzig übernahm und gleichzeitig seinen 36. Geburtstag feierte. Der Text ist in obersächsischer Mundart („Oberkeet“ meint „Obrigkeit“) verfasst, wodurch sich die Kantate von den sonst üblichen Huldigungsmusiken deutlich unterscheidet: Es agieren keine mythologischen oder allegorischen Figuren, sondern das Bauernmädchen Mieke und ihr Liebster rühmen den neuen Kammerherrn und dessen Frau, sparen aber auch nicht an Kritik, wie beispielsweise an der Steuereinnahme ...

Programm:
Johann Sebastian Bach (1685-1750):
Kantate „Schweigt stille, plaudert nicht“ / Kaffeekantate (BWV 211)
Kantate „Mer hahn en neue Oberkeet“ / Bauernkantate (BWV 212)

Mitwirkende:
Gesangssolisten und Instrumentalensemble der Fachrichtung Alte Musik
Bühnenbild und barocke Gestik: Niels Badenhop
Musikalische Leitung: N. N.

Tickets:
10,00 € I erm. 7,00 € I HMT-Studierende 2,50 €

Weitere Informationen unter:
www.hmt-leipzig.de