Die Reformation ist mit den Namen bekannter Männer verbunden, doch
ohne die aktive Mitwirkung von Frauen hätte sie nicht denselben Einfluss
und dieselbe Verbreitung gehabt. In der Ausstellung werden exemplarisch
Reformatorinnen aus verschiedenen Regionen bzw. Ländern vorgestellt,
wie Argula vom Grumbach, die 1523 Streitschriften für die neue
Konfession verfasste.
Die Ausstellung wird der Frage nachgehen, wie sich das Frauenbild
und das Ehemodell in der Reformation veränderten. Der protestantische
Glaube ermächtigte auch Frauen zur Auslegung der Heiligen Schrift.
Einige begannen zu predigen, andere verfassten religiöse Schriften. Die
Rolle der protestantischen Frauen bewegte sich zwischen zwei entgegen
gesetzten Polen: Frauen profitierten von dem Bildungsauftrag, die
Pfarrersfrau hatte wichtige Aufgaben bei der Etablierung eines
evangelischen Gemeindelebens, aber die Auflösung der Klöster nahm den
Frauen auch Freiräume und begrenzte ihren Aktivitäten auf die Familie.
Der religiöse Aufbruch der Frauen endete bald.
Erst im 20. Jahrhundert veränderte sich die Stellung von Frauen in
der evangelischen Kirche langsam. Wir stellen Portraits der ersten
Vikarinnen, Pfarrerinnen, die darum kämpften das vollständige
Priesteramt ausüben zu können. Maria Jepsen, von 1992 bis 2010 erste
deutsche Bischöfin und erste Bischöfin in der gesamten
evangelisch-lutherischen Kirche, galt als ausgesprochen liberale
Theologin. In Dänemark gab es recht früh Pfarrerinnen, in der
Anglikanischen Kirche erst seit 1994. Lettland hat kürzlich jegliche
Ordination von Frauen aufgehoben, worauf es weltweit Proteste gab.
Austellungsdauer
15. Januar bis 31. Oktober 2017
Öffnungszeiten:
Dienstag - Samstag: 14:00 - 18:00 Uhr
Sonntag: 11:00 - 18:00
Tickets:
6,00 € | erm. 4,50 €
Die Freikarten können an der Tageskasse während der Öffnungszeiten eingelöst werden.
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.frauenmuseum.de