Die deutschsprachige Gegenwartslyrik empfängt wichtige Impulse aus einer lebendigen Auseinandersetzung mit den Dichtern der internationalen Tradition. Die Reihe „Zwiesprachen“ fragt: Wer wird gelesen? Wer begeistert? Welche Stimme klingt vertraut durch Zeiten, Räume? Wer schürt die Neugier, will entdeckt werden? Wer spornt das Schreiben? Wem gebührt Dank? Und wer reizt zum Widerspruch? Dichter sprechen über Dichter, die für ihr eigenes Schaffen bedeutsam sind, denen sie eine poetische Reverenz erweisen oder mit denen sie sich im stillen Dialog befinden. Oder denen sie einfach eine entscheidende Leseerfahrung, ein prägendes ästhetisches Erlebnis verdanken: Klassiker der Moderne oder früherer Epochen, Neuentdeckungen anderer Literaturen und Zeiten. Die „Zwiesprachen“ erscheinen im Verlag „Das Wunderhorn“..
Programm:
„Das
schmale Werk von Guido
Cavalcanti
(um 1255-1300) begleitet mein eigenes Schreiben seit vielen Jahren.
Zwar wurzeln seine
Rime
ganz in der Tradition der im Trecento üblichen Liebesdichtung, ihre
melodische und rhythmische Vielschichtigkeit heben sie jedoch vom
literarischen Umfeld genauso ab wie ihre modern anmutende Metaphorik.
Mehr als das genretypische Versagen vor der Liebe steht das Scheitern
am Leben im Mittelpunkt seiner Dichtung. In dieser erweist er sich
als weitaus ‚moderner‘ als sein junger Freund Dante Alighieri,
wie Ezra Pound treffend festhielt.“ So Christoph
W. Bauer
über den italienischen Dichter, mit dem er seine „Zwiesprache“
führen wird. Bauer selbst (geb. 1968) ist Lyriker, Autor von
Erzählprosa, Theaterstücken und Hörspielen und Herausgeber. 1999
erschien sein erster Gedichtband wege
verzweigt,
dem sechs weitere folgten.
Sein jüngster Gedichtband stromern
wurde
von Michael Krüger für die Lyrikempfehlungen 2016 ausgewählt.
Mitwirkende:
Christoph
W. Bauer
Gefördert
durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und
Gedenkstätten (ALG) aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien sowie durch das Kulturreferat der LH München
Tickets:
7,00 € | erm. 5,00 €
Weitere Informationen unter:
www.lyrik-kabinett.de
Tel: 089 / 34 62 99
Bild: Christoph W. Bauer © Florian Schneider