Comic & Leben: Igort & Line Hoven
Christian Gasser und Andreas Platthaus moderieren
Hamburger Graphic Novel Tage Numero 2: Gemeinsam auf der Bühne sitzen Igort, der Nestor der europäischen Graphic Novel, und Line Hoven, die Meisterin der subtilen Technik des Schabkartons. Igort, 1958 auf Sardinien geboren, schuf mit seinem aktuellen Werk »Berichte aus der Ukraine« (Reprodukt) eine aufwühlende, erschütternde Comic-Reportage, die eines der finstersten Kapitel der europäischen Geschichte aufblättert: den »Holodomor«, die von Stalin verordnete Hungersnot, der 1932/33 3,5 Millionen Ukrainer zum Opfer fielen. Igort zeigt das unvorstellbare Leid der einfachen Leute, die sich von Pferdehaut, Schlangen und Sud von Aprikosenbäumen ernährten – an den besseren Tagen. Bis heute wird der Holodomor noch nicht von allen Staaten als Völkermord anerkannt. Igort hat für das Buch viele Monate vor Ort recherchiert.
Line Hovens melancholisch-zarte Geschichte »Liebe schaut weg« (Reprodukt) spürt ihrer eigenen deutsch-amerikanischen Familie nach, den Loreys und den Hovens. Wie sich Charlotte Lorey und Reinhard Hoven im Bonn der 1960er Jahre ineinander verlieben und gegen die Vorbehalte ihrer Eltern heiraten und eine Familie gründen, in den USA und dann wieder in Deutschland leben, diese ganz normale Geschichte erhält durch die fragilen, liebevollen Illustrationen auf Schabkarton eine universelle Dimension mit »kempowskischer List« (Die Zeit).
Tickets:
10,00 € I erm. 8,00 € / 6,00 €
Weitere Informationen & Tickets unter:
www.literaturhaus-hamburg.de
(Abbildung: © Foto: Nicole Sturz)