Zwei Dichterinnen kartografieren höchst unterschiedliche Orte. In dem Gedichtband Naturschutzgebiet (Verlag Matthes & Seitz 2013) macht Esther Kinsky einen Wald oder verlassenen Park zum Gegenstand. Dieser Ort wird ihr Sprache und Bild. Barbara Köhler streift durch Istanbul. Sie begegnet der Überwältigung durch diese Stadt mit der „Knipse“ und nimmt die Metropole mit allen Sinnen auf. Istanbul, zusehends (Lilienfeld Verlag 2015) versammelt Vexierbilder einer Künstlerin, bei der Polizistanbul zu Resistanbul und schließlich zu Artistanbul wird. Beide Autorinnen haben ihren Texten Fotografien beigegeben: Köhler die Fotos von Istanbul und Kinsky die Bilder vom verlassenen Park des Oskar Helene Heims in Berlin. Was macht die Spannung zwischen Foto und Text aus? Ist es ein Übersetzen, ein Dialog? Spricht ein Gedicht nicht immer auch vom Sehen? Wozu braucht es die Bilder?
Esther Kinksy (geb. 1956 in Engelskirchen) ist als Dichterin, Erzählerin und Übersetzerin vielfach ausgezeichnet. „Durch ihre bildhafte Sprache gewinnt sie den Randbezirken der Wirklichkeit, die zu Abbildern eines see lischen Zustandes werden, poetische Facetten ab.“ (Begründung des Kra nichsteiner Literaturpreises)
Barbara Köhler (geb. 1959 in Amerika in Sachsen) ist Dichterin und bildende Künstlerin. Sie erhält am 28. Januar den Alice Salomon Poetik Preis 2017. Er wird an Künstlerinnen und Künstler vergeben, die durch ihre Formensprache und Vielfalt zur Weiterentwicklung der literarischen, visuel len sowie musischen Künste beitragen und interdisziplinär arbeiten. Nach der Preisverleihung ist nun Gelegenheit zum ausführlichen Gespräch mit zwei Kolleginnen, die Text und Fotografie zusammenbringen.
Mitwirkende:
Esther Kinsky - Autorin und Übersetzerin
Barbara Köhler - Autorin
Daniela Seel - Moderation
Tickets:
6,00 € | erm. 4,00 €
Weitere Informationen unter:
www.literaturwerkstatt.org
Photo © Tobias Bohm