Das Ende des Krieges und der Untergang der Habsburger Monarchie bedeutet auch für den tuberkulosekranken Kafka einen gravierenden Einschnitt: Er ist jetzt Bürger der CSR und damit als deutschsprachiger Jude in einer heiklen Lage. Selbst die leidenschaftliche Korrespondenz mit Milena Pollak, geb. Jesenská – der Schwerpunkt in diesem Band – ist von nationalen Konflikten überschattet.
Erst nach dem Scheitern dieser wohl intensivsten Beziehung seines Lebens findet Kafka zurück zur Literatur. Der 4. Band der Briefedition enthält 306 kommentierte Briefe Kafkas, davon sieben im Erstdruck, ergänzt durch 48 an ihn gerichtete Schreiben. Ansichtskarten sind als Abbildungen wiedergegeben.
Hans-Gerd Koch, geboren 1954, ist seit 1981 an der Kafka-Forschungsstelle der Bergischen Universität/Gesamthochschule Wuppertal tätig. Im Rahmen der Kritischen Ausgabe der Werke Frank Kafkas ist er Mitherausgeber der »Tagebücher« sowie der »Drucke zu Lebzeiten«, bei allen übrigen Bänden wirkte er als Redakteur mit. Außerdem ist Hans-Gerd Koch Herausgeber der Taschenbuch-Edition von Kafkas Werken in der Fassung der Handschrift.
Lothar Müller, geboren 1954, Literaturwissenschaftler und Journalist, seit 2010 Honorarprofessor an der Humboldt Universität zu Berlin, veröffentlichte zuletzt das Buch »Weiße Magie. Die Epoche des Papiers« (2012). In diesem Jahr wurde er mit dem Berliner Preis für Literaturkritik ausgezeichnet.
Dževad Karahasan, geboren 1953 in Bosnien, ist Schriftsteller, Dramatiker und Literaturwissenschaftler. Zuletzt veröffentlichte er in deutscher Übersetzung die Bücher »Der nächtliche Rat« (2006), »Berichte aus der dunklen Welt« (2007) und »Die Schatten der Städte« (2010).
Gefördert durch den Verein der Freunde und Förderer des Literaturhauses Berlin e.V.
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