Debora Vogel ist die unbekannteste Dichterin und Intellektuelle der europäischen Avantgarde. Im Januar 1900 im galizischen Schtetl Bursztyn in eine aufgeklärte jüdische Familie hineingeboren, in der Bücher seit Generationen den Alltag bestimmten, während des I. Weltkriegs in Wien, dortselbst 1919 Matura, danach in Lemberg Philosophie, Geschichte und polnische Literatur studierend, sprach sie Polnisch und Deutsch, Hebräisch und Jiddisch, Französisch, Englisch und Latein - aber das Jiddische hatte sie sich zur Literatursprache erwählt. Und sie hat Bruno Schulz, den schriftstellerisch begabten Zeichenlehrer aus Drohobycz, als Autor wie als Maler gefördert und ihn zu seinem literarischen Debüt mit der Erzählungssammlung »Die Zimtläden« (1934) gedrängt. Debora Vogel wurde im August 1942 mit ihrem Mann, dem Architekten Szulim Barenblüth, ihrer Mutter und ihrem fünfjährigen Sohn Aszker im Lemberger Ghetto ermordet.
Im Wiener Arco Verlag ist ein umfangreicher Band mit Gedichten, Montagen, Essays und Briefen von Debora Vogel in der Übersetzung von Anna Maja Misiak erschienen »Die Geometrie des Verzichts«. Anna Maja Misiak stellt Debora Vogel vor und liest ihre Übersetzungen. Moderation: Annette Weberger
Tickets:
5,00 € | erm. 3,00 €
Weitere Informationen unter:
www.literaturhaus-berlin.de