Er habe ja noch ein Leben lang Zeit, Romane zu schreiben, sagte sich der zwanzigjährige Benno Meyer-Wehlack 1948, als er begann, seine ersten Kurzgeschichten zu schreiben, die in den fünfziger Jahren in zahlreichen Feuilletons – unter anderem in der »Neuen Zeitung« Erich Kästners – erschienen. Erich Kuby, der sie damals las, entdeckte in ihnen eine »unverwechselbare Stimme«, einen »ganz seltenen deutschen Kammerton«, der sich in keine Stilrichtung pressen ließ: weder Trümmerliteratur noch Gruppe 47, weder Hemingway-Sound noch Berliner Lokalpoesie, auch wenn das »nirgends direkt genannte Berlin der fünfziger Jahre des Dichters Revier war«.
[Hannes Schwenger]
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