Vom 25. Februar bis zum 7. Mai 2017 zeigt der Württembergische Kunstverein die von der russischen, in Amsterdam lebenden Kuratorin Katia Krupennikova (*1982 in Moskau) konzipierte Ausstellung Post-Peace. Die Ausstellung umfasst Werke von rund zwanzig Künstler_innen aus unterschiedlichen Kulturkreisen, die den heutigen Erscheinungsformen von und Beziehungen zwischen Krieg und Frieden nach. Wie viel Krieg steckt in unserem Frieden? – so die zentrale Frage.
Die noch heute dominante Vorstellung, dass der Krieg ein Mittel zum Frieden sei, lässt sich bis auf den spätantiken Kirchenlehrer Augustinus zurückführen. Rund 1500 Jahre später befand Feldmarschall Earl Wavell umgekehrt, dass die Versailler Verträge von 1919 für einen Frieden stünden, „der jeden Frieden ausschließt“. Wavells Einschätzung aufgreifend schlägt die Ausstellung vor, unsere gegenwärtige Situation, in welcher der „Frieden“ des globalen Kapitalismus durch kontinuierliche Gewalt und Kriege teuer erkauft wird, mit dem Begriff des Post-Peace, der „Nachfriedenszeit“ zu fassen.
Dabei spannt Post-Peace einen historischen Bogen, der vom Zweiten Weltkrieg bis Heute reicht. Vor dem Hintergrund, dass die Geschichte bekanntlich immer von den Siegern geschrieben wird, geht es um einen kritischen Blick auf unsere Erinnerungskulturen und um eine Neubestimmung der historischen Diskurse: über den Kolonialismus und Faschismus in Europa, den Holocaust oder den so genannten Nahostkonflikt. Die Auswirkungen von 9/11 sind ebenso Gegenstand der Auseinandersetzung wie der Zynismus des globalen Waffenhandels, die gegenwärtigen Formen von Nationalismus und Militarismus, die Konflikte um die Ukraine oder Kurd_innen.
Ausstellungsdauer:
25. Februar bis 7. Mai 2017
Öffnungszeiten Ausstellungen
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr
Mittwoch von 11:00 bis 20:00 Uhr
Tickets:
5,00 € | erm. 3,00 €
Weitere Informationen unter:
www.wkv-stuttgart.de