Warum bildete ein Webstuhl die Grundlage für den ersten Computer? Weshalb stammen so viele Mathematiklehrer in Peru aus Weberfamilien? Und wieso sagt man auf Sumba, dass die Kinder im Leib der Mutter gesponnen werden?
Fäden, Stoffe und Muster begleiten uns wie selbstverständlich in unserem Alltag. Weltweit prägen textile Begriffe unseren Sprachgebrauch, unsere Erzählungen und Mythen. Die Herstellung von Textilien stimuliert unser räumliches Vorstellungsvermögen und mathematisches Denken. Die Ausstellung DER ROTE FADEN reflektiert und präsentiert die kulturell vielseitigen Techniken der Textilproduktion – ausgehend von den Sammlungen aus den Amerikas, Südostasien, Ozeanien und Afrika. Viele Werkzeuge, Fasern, Stoffe und andere Objekte werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert: Ein mit Silberfäden durchwirkter Ikatschal aus Java, eine präkolumbische Koka-Tasche aus den Anden, ein Umhang, Statussymbol der Maori, sowie fein bestickte Raphia-Plüsche aus Zentralafrika.
Im Rahmen der Ausstellung widmen sich auch Künstler den Textilien und ihrer Symbolkraft, ihren Bedeutungen und aktuellen Zusammenhängen. Während in Peru filigrane Muster anhand von Schamanengesängen gestaltet werden, übersetzen in Frankfurt zwei junge Komponisten indonesische Stoffe aus der Sammlung des Weltkulturen Museums in moderne Klangteppiche. Mit den Installationen „Vom Weben zum Web“ visualisieren zwei deutsche Künstlerinnen die Verbindungen zwischen der textilen und der digitalen Welt. Ausgehend von geflochtenen Körben der Sammlung Amerikas zeigen zwei aus den USA stammende Künstlerinnen mit ihren eigens für die Ausstellung geschaffenen Werken die poetischen Zusammenhänge zwischen Text und Textur wie auch die politischen Aspekte indigener Landrechte auf.
Dauer der Ausstellung:
17. November 2016 - 27. August 2017
Öffnungszeiten:
Di - So, 11:00 – 18:00 Uhr, Mi, 11:00 – 20:00 Uhr
Tickets:
7,00 € | erm. 3,50
Weitere Informationen unter:
www.weltkulturenmuseum.de