Untern Linden kannst du finden die schönsten Frauen, das dichtete bereits Heinrich Heine, als er von 1821 bis 1823 an der Berliner Universität sein Jurastudium fortsetzte. Er konnte die neueste Mode beobachten, die die Damen trugen, unter anderem schöne Federhüte und Türkenschals. Und abends gingen sie noch feiner herausgeputzt in die Oper.
Heine verkehrte im Salon von Rachel von Varnhagen, den sie in der Französischen Straße führte, er widmete ihr den Gedichtzyklus „Heimkehr“. 1822 wohnte er kurzfristig Unter den Linden.
Der Bildhauer und Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor, Johann Gottfried Schadow, hatte sein Atelier in der ehemals Kleine Wall-, heute Schadowstraße. Max Liebermann, impressionistischer Maler, Präsident der Akademie der Künste, war mit Walter Leistikow der Begründer der Berliner Sezession. Von 1893 bis zu seinem Tod 1935 wohnte und arbeitete er am Pariser Platz (Liebermann-Haus).
Anna Dorothea Therbusch, geb. Lisiewiski (1721Berlin-1782 ebd.), war Portraitmalerin Friedrich II., sie portraitierte seine Familie ebenso wie Katharina II. von Russland. Sie malte in verschiedenen europäischen Städten, in Paris wohnte sie bei Diderot. Sie war die erste Malerin, die sich traute, sich als alte Frau mit Monokel zu malen (Gemäldegalerie).
Sie wohnte unweit der Akademie der Künste, die damals noch Unter den Linden war. Wegen Ernteausfall in europäischem Ausmaße gab es 1771/1772 Hungerjahre. Sie beklagte sich, „dass die Kaffeeregie keine einzige Bohne mehr herausgibt. Was nützen mir da die schönsten Brennscheine, die die Königin mir zukommen läßt.“ Die Königin Elisabeth Christine, die Gattin Friedrich II., die sommers in ihrem Schloß Schönhausen lebte und winters in der Stadt, war der Malerin zugetan.
Treffpunkt:
14:00 Uhr, vor der Akademie der Künste, Pariser Platz
Dauer des Stadtspazierganges:
ca. 2 Stunden - bequemes und festes Schuhwerk ist also angebracht!
Weitere Informationen unter:
Tel. (030) 892 13 38
www.jennyschon.de