Ein Zyklus mit Gedichten von Abraham Sutzkever (1913-2010) in der Vertonung und Darbietung von
Gilead Mishory.
Abraham Sutzkever (geb. 1913 bei Wilna) war einer der größ-ten jiddischen Dichter des zwanzigsten Jahrhunderts. Mit 21 Jahren schloss er sich der avantgardistischen Gruppe „Junges Wilna“ an. 1937 erschien sein erster Gedichtband: Lider. Ab 1941 in das Wilnaer Ghetto interniert, erlebte er dort die Ermordung seiner Mutter und seine Sohnes und schloss sich einer jüdischen Widerstandsbewegung an.
1943 gelang ihm und sei-ner Frau die Flucht aus dem Ghetto – zunächst zu sowjetischen Partisanen. 1947 emigrierte Sutzkever nach Israel (Tel Aviv). 1985 erhielt er den israelischen Nationalpreis. Er starb im Janu-ar 2010. Sein reiches Werk umfasst Gedichte sehr verschiedener Formen, erzählende und nicht-fiktionale Prosa.
Der Zyklus Lider-Togbuch nach 13 Gedichten Sutzkevers von Gilead Mishory entstand 1998 als Auftragswerk der Stadt Mün-chen. Mishory selbst schreibt über die Texte: „Jedes Gedicht ist eine eigene Welt aus Rhythmus, Duktus, Metrum, Melodie. In diesem Sinne ist es nicht schwer, zu diesen Gedichten Musik zu schreiben. Man muss nur zuhören. Und schreiben.“
Gilead Mishory, Pianist und Komponist, geb. 1960 in Jerusa-lem, seit 1984 in Deutschland, seit 2000 Professor für Klavier an der Musikhochschule Freiburg. Außer Sutzkever vertonte Mishory u.a. Texte von Lasker-Schüler, Celan, Chagall und König David.
Elgin Heuerding studierte Germanistik und Musikwissen-schaft. Sie ist freiberufliche Moderatorin und Journalistin, überwiegend bei BR-Klassik (Bayerischer Rundfunk).
Eintritt:
10,- Euro/ erm. 7,- Euro
Informationen und Anmeldung unter:
Tel.: (089) 34 62 99
www.lyrik-kabinett.de