Galerien & Ausstellungen in Köln

Zwei Kölnerinnen am Bauhaus

So. 07.07.19 10:00

"2 von 14"

1 x 2 Freikarten

Zum 100-jährigen Bauhaus-Jubiläum präsentiert das MAKK das Werk der avantgardistischen Keramikkünstlerin Margarete Heymann-Loebenstein sowie der Bildhauerin und Bühnenbildnerin Marianne Ahlfeld-Heymann im Dialog mit Farbstudien, Gemälden und Zeichnungen von Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky und László Moholy-Nagy aus der eigenen Sammlung.


Das MAKK spürt mit seiner Ausstellung dem Wirken von zwei gebürtigen Kölnerinnen aus jüdischer Familie nach, den beiden Cousinen Margarete (1899-1990) und Marianne (1905-2003) Heymann. Der Titel bezieht sich darauf, dass es nachweislich 14 Kölner*innen am Bauhaus gab. Ihre künstlerischen Spuren standen bislang – bis auf wenige Ausnahmen – nicht im Fokus der Öffentlichkeit.


Margarete Heymann wurde 1920 am Bauhaus zum Vorstudium bei Johannes Itten zugelassen, 1921 wechselte sie zur Ausbildung in die Keramikwerkstatt Dornburg und lernte bei Werkmeister Max Krehan und Formmeister Gerhard Marcks. In Weimar nahm sie weiterhin am Unterricht bei Georg Muche, Paul Klee und Gertrud Grunow teil. Obwohl Heymann das Bauhaus im Herbst desselben Jahres wieder verließ, beeinflusste die Bauhaus-Zeit ihr Schaffen nachhaltig. Dies zeigt sich besonders in den avantgardistischen und reduzierten Formen ihrer Gebrauchskeramik wie den berühmten Scheibenhenkel-Services, insbesondere dem Teeservice, das komplett aus geometrischen Grundformen gestaltet war. Aber auch die Dekore legen einen Vergleich mit Kompositionen von Kandinsky oder Moholy-Nagy nahe. 1923 gründete Margarete Heymann-Loebenstein gemeinsam mit ihrem Mann Gustav Loebenstein in Marwitz die Haël-Werkstätten für künstlerische Keramik, deren kreatives Programm bald international gefragt war. Der Betrieb wurde Ende 1933 geschlossen und 1934 arisiert, sie floh zunächst nach Dänemark und emigrierte 1936 nach Großbritannien.


Marianne Heymann besuchte zunächst die Kunstgewerbeschule in Köln und ab 1923 die Bildhauerei-Werkstatt am Bauhaus, verließ diese allerdings 1925 wieder, da die Klasse beim Umzug von Weimar nach Dessau nicht fortgeführt wurde. Sie nahm am Unterricht von Walter Gropius in Bezug auf Bildhauerei und Bühnenkunst teil; besonders beeindruckt war sie jedoch von der künstlerischen Lehre Paul Klees. Nach ihrer Bauhaus-Zeit schuf sie Handpuppen und Marionetten für freie Produktionen, bevor sie als Bühnenbildnerin am Mannheimer Nationaltheater sowie zeitgleich an der Kölner Oper arbeitete. Zahlreiche Entwürfe zu fantasievollen Szenarien, Kostümen und Masken entstanden – so beispielsweise für Jacques Offenbachs Operette „La Périchole“. Besonders die Kostümentwürfe lassen die Einflüsse der Bühnenkunst Schlemmers erkennen: turmartige Kopfbedeckungen mit konzentrischen Ringen, trapezförmige Gewänder, gesteppte und wattierte Säume sowie eine klare Farbpalette. Auch Marianne Heymann wurde gegenüber den Nationalsozialisten denunziert, sie entkam 1933 über Ascona zunächst nach Paris, 1949 emigrierte sie nach Israel.

Laufzeit:
12. April — 11. August 2019


Tickets:
6,00 € | erm. 4,00 €

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10:00 –18:00 Uhr
Langer Donnerstag / KölnTag (1. Donnerstag im Monat): 10:00 – 22:00 Uhr

Weitere Informationen unter:
www.museenkoeln.de


Foto © Jan Rothstein / Constantin Meyer Photographie

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Museum für Angewandte Kunst Köln. © liegen bei den Urhebern.

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pista
Angel2009
kukmr
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kukmr

Geschrieben von kukmr

am Di. 04.06.19 15:05

Galerien & Ausstellungen in Köln

Zwei Kölnerinnen am Bauhaus
So. 02.06.19 10:00

"2 von 14"

Es war mal wieder eine sehr interessante Ausstellung - weil wir schon viele Sonderausstellungen im MAKK besucht haben, wussten wir in etwa, was uns erwartet. Die Ausstellung war überschaubar, aber umfangreich genug - ein sehr gutes, kostenloses Begleitheftchen hat uns prima durchgeführt. nach 1,5 Stunden hatten wir alles ausführlichst angeschaut und durchgelesen. Die beiden Cousinen wurden in der Ausstellung nacheinander präsentiert, war ich sehr angenehm fand. Von Margarete Heymann-Loebenstein wussten wir schon einiges, weil wir kürzlich in einer Sonderausstellung im Hetjens-Museum in Düsseldorf waren. So war das eine prima Ergänzung. Von Marianne Heymann wussten wir vorher nichts, aber auch ihr Lebensweg und die Exponate waren sehr interessant. Es hat sich gelohnt, trotz sommerlichstem Wetter in diese Ausstellung zu gehen.

kukmr

Geschrieben von kukmr

am Mo. 19.07.21 17:44

Galerien & Ausstellungen in Köln

Danish Jewellery Box
So. 18.07.21 10:00

Zeitgenössisches Schmuckdesign

Wie immer war die Ausstellung gut aufbereitet. Ehrlich gesagt war ich nicht sonderlich interessiert an dänischem Schmuckdesign und bin nur meiner Frau zuliebe mitgegangen. Es hat mir dennoch ganz gut, meiner Frau deutlich mehr gefallen. Es gab interessante, außergewöhnliche Stücke - schön war auch die Gegenüberstellung mit älteren Dingen. Georg Jensen ist der einzige dänische Schmuckdesigner, den ich kenne, den habe ich aber in der Ausstellung nicht gefunden. Für Freunde von Schmuckdesign sicher eine lohnende Ausstellung, ich selber war von anderen Ausstellungen schon begeisterter.

kukmr

Geschrieben von kukmr

am So. 01.12.19 15:07

Galerien & Ausstellungen in Köln

Norman Seeff - The Look of Sound
Sa. 30.11.19 10:00

Noch bis zum 8. März 2020

Wie immer im MAKK war die Sonderausstellung sehr gut. Besonders toll sind immer die Begleitbücher, die sehr umfangreiche Informationen liefern. Diesmal war besonders wertvoll, dass auch die Biographien aller Fotografierten anhingen. Tolle Fotos, sehr schön thematisch sortiert und mit der Einführungsbeschreibung noch beeindruckender. Auch wenn wir nicht alle Personen kannten, so wurden sie eihem doch nahegebracht. Wir haben etwas über eine Stunde mit Interesse und beeindruckt die Fotos angeschaut.