Theater in Köln

Verschwindende Orte

Fr. 28.02.20 20:00

Oder was uns retten kann

2 x 2 Freikarten

Eine musiktheatralische Choreografie über Macht und Widerstand | Uraufführung
Koproduktion Eva-Maria Baumeister & FWT


In VERSCHWINDENDE ORTE oder WAS UNS RETTEN KANN treffen Schauspiel und Choreografie auf Neue Musik und einen Laienchor. Die musiktheatralische Choreografie folgt den Spuren der Widerstandsbewegung gegen den Braunkohle-Abbau im Rheinland. Anhand von biografischen Erzählungen werden unterschiedliche Positionen von Macht und Ohnmacht aufgezeigt.

In den kommenden Jahren sollen 21 weitere Orte dem Braunkohleabbau weichen. Sie befinden sich im Abriss- und Umsiedlungsprozess. Der Entmündigung und vermeintlichen Machtlosigkeit der Umsiedler*innen steht die brachiale und hybride Realität der Macht des Tagebaus gegenüber. Dabei wirkt sich der Braunkohleabbau nicht nur auf das Schicksal der Menschen an diesen Orten aus, sondern steht paradigmatisch für den Verlust von Kontrolle und Stabilität. Wie äußert sich Macht und was tragen wir dazu bei, sie zu stützen? Wie entsteht Widerstand? Was hält der menschliche Körper aus? Wie (lange) kann ich meine Stimme erheben, bis sie gehört wird?

Neue Musik, Schauspiel, Choreografie und ein Laienchor aus dem Umsiedlungsgebiet treffen aufeinander und machen die Radikalität von Abwesenheit und Präsenz, von Vergessen und Erinnern hör- und erfahrbar. Die Kraft der Stimmen, Körper und Erinnerungen schafft eine Utopie der vermeintlich Schwächeren. Und diese Kraft zeigt, was sie gegenüber einer scheinbar unverrückbaren Macht alles vermag.


Mit einer Jahresförderung von über 100 Millionen Tonnen ist das Rheinland das bedeutendste deutsche Braunkohle-Abbaugebiet. Braunkohlebagger schaufeln sich auf mehr als 175.000 Hektar Fläche in die Erde, zerstören Ackerflächen, uralte Wälder, Gewässer und Siedlungen, um Energie und Strom zu generieren. Es gibt in Deutschland keinen größeren Eingriff in die Natur. Braunkohle ist mit Abstand der umweltschädlichste Energieträger, denn kein anderer Brennstoff verursacht mehr CO2-Ausstoß.
Mit Fiona Metscher (Schauspiel) und Ute Eisenhut (Schauspiel/Gesang) | Chor Chorgemeinschaft Cäcilia Tenholt/Granterath/Hetzerath | Bratsche Axel Lindner | O-Töne Marlies Bereit, Hans-Josef Dederichs, Elisabeth Hoffmann-Hein | Inszenierung/Konzeption Eva-Maria Baumeister | Dramaturgie/Konzeption Stawrula Panagiotaki, Nina Rühmeier | Komposition/Musikalische Leitung Oxana Omelchuck | Choreografie Chor Sonia Franken | Bühnen- und Kostümbild/Konzeption Lena Thelen | Produktionsleitung Eva Maria Müller/ littlebit GbR | Künstlerische Mitarbeit Anna Gaden | Lichtdesign/Technik Luise Roßbach, Roman Solka | PR neurohr & andrä GbR | Grafik Inge Paessens | Video Susanne Fassbender (brandfilme.org)


Mit großem Dank an
Axel Block, Susanne Fassbender (brandfilme.org), Valeska Flor, Lorenz Gösta Beutin, Sabine Keller, Bäckerei Laumanns in Keyenberg, Prof. Thomas Metscher, Barbara Oberherr, Robert Oschatz, Jürgen Pelz und Carmen Petrovan


Einlass:
ab 19:00 Uhr


Tickets:
18,00 €


Mehr Informationen, Termine und Tickets:


Foto: © Robert Oschatz

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twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Freies Werkstatt Theater Köln. © liegen bei den Urhebern.

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HerrMaier

Geschrieben von HerrMaier

am Fr. 26.04.19 17:48

Theater in Köln

FÜR IMMER SCHÖN
Do. 25.04.19 20:00

Von Noah Haidle | Deutsch von Barbara Christ

Ich habe selten ein Theaterstück gesehen, das mich so in seinen Bann gezogen hat. Tolles Stück, irre gute Schauspieler und ein super Theater ..: was will man mehr. Habe keinen Zuschauer gesehene, der nicht begeistert gewesen wäre. Schöne Veranstaltung!

ayseka

Geschrieben von ayseka

am Sa. 09.03.19 02:54

Show in Köln

Margarethe oder Der blutende Wald
Fr. 08.03.19 20:00

Von Dirk Raulf | Uraufführung

Fazit: Nicht schweigen, sondern reden. Nicht verurteilen, sondern zuhören und der betroffenen Person so gut es geht beistehen. Ich bin mir bewusst, wie unglaublich schwierig das Thema ist und wie aktuell es immer sein wird. Zu Beginn der Veranstaltung, noch bevor wir den Raum betreten durften, wurde eine sehr kurze Rede zur Einführung abgehalten und uns mitgeteilt, dass es sich um eine wahre Begebenheit aus dem Familienkreis des Texters handelt.Begleitet von einer düsteren Melodie wurden wir dann hereingelassen und konnten in aller Ruhe unsere Sitzplätze einnehmen.Der Monolog beginnt und fesselt den Zuschauer auf Anhieb. Eine sehr junge, begabte und gebildete Frau aus einer ärmeren, religiösen und patriarchalisch geführten Familie wird auf dem Heimweg im Wald brutal überfallen und vergewaltigt. Fast ein Jahrzehnt später nimmt sie sich das Leben. Zu Hause angekommen wird sie erst einmal dazu angehalten sich zu waschen und mit Vorwürfen die teure Kleidung beschädigt zu haben konfrontiert.Die ersten Verdrängungsversuche der Familienmitglieder beginnen (auch typisch für diese Zeit). Einerseits wird der Oberhaupt der Familie als Kriegsheld gefeiert, andererseits glaubt die Tochter für seine Vergehen bestraft worden zu sein. Ein intensives Gespräch und die Möglichkeit sich zu erklären scheint ihr von ihrer Familie verwehrt worden zu sein, denn sie spürt die Verachtung, die kalten Blicke, das Ignorieren ihrer Person. Das Schweigen bestraft sie zusätzlich. Von seelischem Beistand ist nicht die Rede. Das Opfer wird stigmatisiert und der Frau wird die Täterschaft beispielsweise durch Verführung unterstellt. Oder gar eine blühende Fantasie zugesprochen, da sie viel liest und ein aufgewecktes und neugieriges Kind gewesen ist. Es ist ein trauriges Schicksal, den nicht wenige junge Frauen in der Nachkriegszeit erleidet haben. Der Weg von der Unschuld zur zugesprochenen "Schuld" ist sehr kurz. Bedauerlicherweise ist es heute kaum anders "Wenn sie sich so einkleidet ..." Jedenfalls das häufigste Argument. Es wird immer schwieriger, ihre ausgesprochenen Gedanken mitzuverfolgen. Teilweise verschwimmen ihre eigenen Gedanken, die der Mitwisser, der Familie, die Interpretationen von außen, die typischen Reaktionen der 50er-60er Jahre und die heutigen ineinander. Irgendwann sind es nur noch vereinzelte wirre Worte, die immer und immer wieder wiederholt werden (die vergebliche Suche nach Erklärungen). Fast zusammenhanglos und doch voller Bedeutungen - mit Symbolcharakter. Zwischendurch Pausen wie eine Gedenkminute an alle Opfer die unter dem Schweigen und der Scham innerlich zerbrechen oder verenden. Pro: Mit nur drei Personen wurde ein hervorragendes Stück aufgeführt. In knapp 1,5 Stunden konnte man unglaublich viel zwischen den Zeilen heraushören und viel durch geeignete Vorlagen hineininterpretieren. Es sind viele Facetten und Sichtweisen angerissen worden bsp. Umkehrung der Täter-Opfer-Rolle, die Rechtfertigungsversuche der Familie, die Fülle der möglichen Vorurteile, womit Frauen konfrontiert werden etc. Die Kombination von Echtzeit Nahaufnahmen, die auf die Leinwand projiziert wurden, das Schneiden des Apfels (der Apfel als biblisches Symbol für die "Schuld" Evas wurde häufig unterstrichen), die einzelnen Blätter des Skripts, die wie Blätter eines sterbenden Baumes auf den Boden fallen gelassen werden und die hervorragende musikalische Untermalung haben die beabsichtigte Stimmung beim Zuschauer zusätzlich verstärkt. Der Bogen zu unserer Social-Media-geprägten Zeit ist gut gespannt worden. Die Gesellschaftskritik war unüberhörbar. Zum Abschluss haben sich die Darsteller die Zeit genommen Fragen zu beantworten und es war ein sehr interessantes und aufschlussreiches Gespräch. Kontra: Irgendwie konnte ich spüren, wie weit die Darsteller emotional, trotz aller Bemühungen, vom Thema entfernt sind. Die Rolle des Mannes wurde gut in den Mittelpunkt platziert (fast klischeehaft), doch die der Frau insbesondere der Mutter als Mittäterin vergleichsweise nur leicht angerissen. Es wird allgemein schnell übersehen, dass die Frau (auch unter der harten Hand ihres Mannes) Entscheidungen fällen kann oder auch insgeheim hätte ihrer Tochter beistehen können. In eine Ohnmachtsrolle wird auch der Zuschauer spätestens dann versetzt, als einer der Darsteller sich eine Plastiktüte über den Kopf zieht und lange unter dieser gefährlichen Haube verweilt. Wie soll man in dieser Situation reagieren? Aufstehen und gehen, das Stück sabotieren und unterbrechen lassen oder zuschauen und hoffen, dass alles gut geht?

Speedee

Geschrieben von Speedee

am So. 24.09.17 12:56

Theater in Köln

Last Night in Sweden
Sa. 23.09.17 20:00

Oder Donald Trump und die Kunst des Wrestling

Theater ganz anders. Als Zuschauer ist man hier mittendrin, bei hochaktuellen Thema wie Trump. Die beiden Hauptdarsteller sind klasse, da sie unglaublich vielfältig und authentisch. Das Stück regt zum Nachdenken an, ist aber auch witzig. Ein runder Abend in einem kompakten Theater