Theater in Köln
Ein postkolonialer Südseetraum 🇬🇧
2 x 2 Freikarten
Der kleinste Nationalstaat der Welt heißt Nauru: Eine winzige Südsee-Insel, deren Oberfläche bis vor wenigen Jahrzehnten meterdick mit Phosphat bedeckt war. Dieser wertvolle, aus Vogelkot entstandene Rohstoff machte die Insel zum Spielball kolonialer Mächte und verschaffte den Nauranern später unvorstellbaren Reichtum.
Wie im Zeitraffer hat die Insel eine Achterbahnfahrt durch den westlichen Kapitalismus durchlaufen: Von einer indigenen Stammesstruktur wurde sie zum deutschen Kolonialgebiet und schließlich die Republik mit dem zweithöchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt.
Heute ist das Phosphat abgebaut, die Insel unfruchtbar, verwüstet und verschuldet, die Bevölkerung übergewichtig und krank. Offshorebanking und ein australisches Flüchtlingscamp sollten den Bankrott abwenden und brachten Nauru traurigen Ruhm.
Anhand ethnologischer Studien und Abbildungen, kolonialer Berichte, Südseeschlagern und aktueller Reportagen erforscht SHIT ISLAND die Verquickung des europäischen Imperialismus mit unserer Sehnsucht nach Exotik. Denn der sensationelle Untergang des einstigen „Pleasant Island“ zerstört auch unsere Projektion einer paradiesischen „Heilen Welt“.
SHIT ISLAND will die westliche Inszenierung exotischer Welten mit theatralen Mitteln sichtbar machen und fragt zugleich: Welche Perspektiven gibt es auf NAURU für die Zukunft? (Wie) Kann die Insel überleben?
Hinweis: Das Stück wird am 13.03. in englischer Sprache aufgeführt.
Mitwirkende:
I. Eichenberger, S. H. Kraft, L. Schelling, A. Erlen (Regie), N. Nikutowski, K. M. Zehe (Künstlerische Mitarbeit), P. M. Wirth (Raum und Kostüm), J. Ritzenhoff (Musik), B. Kahnert (Licht), A. Leoni (Projektleitung)
Tickets:
18,00 € | erm. 12,00 € | 8,00 € mit Kölnpass
Weitere Informationen unter:
www.orangerie-theater.de
Foto: Meyer Originals
Tickets
Veranstaltet durch
Orangerie
twotickets.de bedankt sich für die Zusammenarbeit. Pressetext und -foto mit Genehmigung von Orangerie. © liegen bei den Urhebern.
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Es war ein echtes Vergnügen und interessante Darstellung aus dem aktuellen Zeitgeschehen. Theater zum Anfassen, da ich nur in der ersten Reihe durch meine späte Ankunft Platz gefunden habe. Dafür war der Abend umso intensiver. Die Schauspieler haben sehr beeindruckend und überzeugend in Wort und Sprache den Verfassungsschutz und seine Methoden, die innewohnenden Interessenskonflikte glaubhaft dargestellt und man bekam schon ein beklemmendes Gefühl, wo man so lebt obwohl ja hier in der BRD ja noch alles auf freiheitlich-demokratischer Grundordnung ablaufen sollte. Ein sehr belebendes, wachrüttelndes und kurzweiliges Erlebnis an diesem hässlich kalten Novemberabend. Herzlichen Dank!
Wir waren sehr gefangen von der Atmosphäre dieses sehenswerten Einpersonen-Stücks, dem Zusammenwirken von Sprache, Darstellung, Ton und Licht (und auch der zugehörigen kleinen Fotoausstellung).
"Der Freund krank", von jungen Schauspielern hervorragend gespielt und gleichzeitig mit einfachsten Mitteln super (gekonnt) in Szene gesetzt. Alles sehr sympathisch, ich werden bestimmt wiederkommen, trotz der Klappstühle (mit Polster), auf denen man 2 Std. ohne Pause kaum entspannt sitzen konnte.